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Görner, Görner, Theodor Familie
Theodor (I): * 1855-04-044.4.1855 Wellnitz/Böhmen (Velenice u Zákup/CZ), † 1931-02-2020.2.1931 Wien. Opernsänger (Bass). Der Sohn eines Bauern erhielt seine Gesangsausbildung bei Wilhelm Gasse (?–?) und dürfte um 1885 Chormitglied des Hofburgtheaters gewesen sein. Anschließend hatte er Engagements am Großherzoglichen Theater in Neustrelitz/D (1887), am Stadt- und Aktientheater in St. Gallen/CH (1888/89), am Stadttheater in Chemnitz/D (1890) und am Herzoglichen Hoftheater in Altenburg/D (1891). Am 22.11.1890 heiratete er in Chemnitz seine erste Frau Wilhelmine Adelheid, geb. Semmler (* 26.9.1859 Dortmund/D, † 18.12.1913 Wien), eine Opern- und Konzertsängerin. 1892 tourte er mit dem Würzburger Opernensemble durch Iglau, Saaz (Žatec/CZ) und Leitmeritz. 1893 sang er bei den Würzburger Festspielen. 1894–1922 war er Ensemblemitglied am k. k. Hof-Operntheater, 1905–21 außerdem Bass in der Hofmusikkapelle. Des Weiteren trat er 1897/98 bei Liederabenden in Baden bei Wien und 1899 bei Konzerten des Wiener Akademischen Wagner-Vereins und Leopoldstädter Männergesangvereins auf. Mit Letzterem konzertierte er u. a. mit dem Hofopernsänger Rudolf Traxler (1866–1935), mit dem er zwischen 1901/06 weitere Male im Rahmen verschiedener Anlässe auftrat. 1903 und 1909 wirkte er gemeinsam mit seiner Frau bei Konzertabenden von Schulvereinen u. a. in Bürgstein (Sloup v Čechách/CZ) mit. Am 12.7.1915 heiratete er in zweiter Ehe seine Schwägerin Anna, geb. Knobloch (* 24.1.1868 Reichstadt/Böhmen [Zákupy/CZ], † 22.5.1938 Wien) in Wien.
Ehrungen
Militär-Erinnerungs-Medaille 1898; Hof-Jubiläums-Kreuz 1908.
Literatur
F. Jansa, Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort und Bild In Arbeit 21911; T. Antonicek in StMw In Arbeit 29 (1978); Das Vaterland 31.1.1885, 8; Neues Wr. Tagbl. 7.11.1888, 8; Österr. Kunstchronik 15.8.1893, 450; Badener Ztg. 8.6.1898, [4], 15.6.1898, [1]; Österr. Musik- u. Theaterztg. 1897, H. 7, 9, 1899, H. 14, 4; Dt. Volksbl. 4.4.1898, 4, 7.6.1898, 20, 15.3.1899, 4, 27.11.1903, 14; Cur- u. Fremden-Liste des Curortes Baden bei Wien 13.6.1898, [7]; Ostdt. Rundschau 3.12.1901, 4; Reichspost 19.3.1902, 65f; Prager Tagbl. 7.8.1909, 6; Trauungsbuch der Pfarre Penzing (Wien XIV) 1914–16, fol. 100; Sterbebuch der Pfarre Lainz (Wien XIII) 1913/14, fol. 118; Sterbebuch der Pfarre Penzing 1929–31, fol. 9; Sterbebuch der Pfarre Penzing 1938, fol. 3; www.ancestry.ca (9/2022); www.genteam.at (9/2022); www.friedhoefewien.at (9/2022); https://archiv.wiener-staatsoper.at (9/2022); eig. Recherchen (www.anno.onb.ac.at; Dt. Bühnen-Jb.er).


Sein Sohn

Theodor (II) Franz: * 11.7.1894 Wien, † 8.4.1960 Wien. Bratschist. Sohn aus erster Ehe. Studierte 1909–19 (mit Unterbrechung) Violine und Viola bei H. Steiner sowie Musiktheorie bei H. Graedener und R. Stöhr an der Wiener MAkad. Am 19.7.1920 heiratete er Augusta Philipp (* 1.12.1898 Bürgstein/Böhmen [Sloup v Čechách/CZ], † 13.5.1976 Wien) in Böhmisch Leipa/Böhmen (Česká Lípa/CZ). 1922 kam er durch die Erweiterung der Besetzung der Bratschen als Orchestermitglied an die Wiener Staatsoper (Nachfolger: Karl Stierhof [1917–98]). 1923 trat er die Nachfolge von Ladislaus Kohut (1860–1936) als Mitglied der Wiener Philharmoniker an, wo er bis 1959 verblieb (Nachfolger: Georg Patay [1923–2004]). 1938–45 war er Mitglied der NSDAP.


Literatur
Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); T. Ehs in ÖMZ In Arbeit 68 (2013); Taufbuch der Pfarre Gumpendorf (Wien VI) 1894, fol. 126; Trauungsbuch 1909–27 der Pfarre Böhmisch Leipa, fol. 226; www.friedhoefewien.at (9/2022); Mitt. Archiv GdM (10/2022).


Theodors (I) Neffe und Taufkind

Erich: * 24.12.1903 Böhmisch Leipa, † 1975 Wien. Kontrabassist. Sohn von A. Knobloch aus erster Ehe mit dem Gastwirt Eduard G. (* 23.12.1851, † ? [Ort?]). Studierte 1923–28 Kontrabass bei M. Dauthage sowie Basstuba bei Friedrich Tritt (1887–1931) an der Wiener MAkad. Nach einer Tätigkeit an der Volksoper Wien wurde er 1939 Kontrabassist an der Staatsoper (Nachfolger: Martin Unger [* 1937]). Bei den Wiener Philharmonikern folgte er 1941–67 auf Alois Podobsky (1880–1941). 1940–45 Mitglied der NSDAP.


Literatur
Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); Taufbuch der kath. Stadtpfarre Česká Lípa 1895–1909, fol. 303; Mitt. Archiv GdM (10/2022).


Theodors (II) Sohn

Wolfram Rudolf: * 13.5.1931 Wien, † 13.11.2020 Wien? (begr. Wien). Kontrabassist. Studierte 1944–61 Kontrabass (nach der Reifeprüfung 1960 noch als ao. Hörer) bei Otto Rühm (1906–79), Klavier (Reifeprüfung 1954) bei V. Ebenstein und Hermann Schwertmann (1919–2007) sowie Musiktheorie bei A. Uhl an der MAkad. 1961/62 war er Mitglied des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters und 1962/63 im Orchester der Volksoper Wien. 1964 wurde er Mitglied der Staatsoper. Anlässlich einer Orchestervergrößerung erfolgte 1967 seine Aufnahme bei den Wiener Philharmonikern als Nachfolger von Erich G.; Orchestermitglied bis 1996 (Nachfolger: Georg Straka [1969–2011]). Des Weiteren war er zwischen 1984/87 Notenarchivar und ab 1987 Jahrzehnte lang im Historischen Archiv der Wiener Philharmoniker tätig.


Ehrungen
Prof.-Titel.
Literatur
Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); www.friedhoefewien.at (9/2022); Mitt. Archiv GdM (10/2022); Mitt. Archiv Wr. Philharmoniker (10/2022).

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
20.2.2023
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger, Art. „Görner, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 20.2.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e11cf
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Theodor Görner sen. (F. Jansa, Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort und Bild 21911, 19)

DOI
10.1553/0x003e11cf
GND
Görner, Theodor: 1296849244
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Görner, Theodor: 1296849848
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Görner, Erich: 1296851079
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Görner, Wolfram: 129685132X
OBV
Weiterführende Literatur

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