Brojer, Brojer, Robert
Familie
Robert
(Pseud. Alfonso Morena):
*
1919-04-1717.4.1919
Reichwaldau (Rychvald/CZ),
†
1987-01-1010.1.1987
Klosterneuburg/NÖ.
Gitarrist, Komponist, Pädagoge.
Verbrachte Kindheit und Jugend in Wien, erster Violinunterricht im Alter von sieben Jahren, etwas später begann er mit dem Gitarrespiel. 1937 Lehrabschluss als Tischler, danach arbeitete er drei Jahre lang als Tischlergeselle, daneben Unterricht am Wiener Konservatorium bei Dionys Mertens. 1940 Einberufung zum Militärdienst, 1946 kehrte er aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. 1946–49 Studium an der
MAkad. Wien (Gitarre bei
K. Scheit, Violine bei Josef Drevo). 1949 heiratete er
Michaela Mahler, die Schulmusik studiert hatte, und verlegte seinen Wohnsitz nach
Klosterneuburg. Hier arbeitete er zunächst in der gemeinsam mit seiner Frau gegründeten MSch. B., auf Betreiben seines Lehrers K. Scheit unterrichtete er ab 1953 Gitarre und Violine an der MSch. Jedlesee (Wien XXI), die er 1958/59 auch leitete, 1961 kam ein Lehrauftrag am Wiener Konservatorium hinzu. Im selben Jahr wirkte B. gemeinsam mit K. Scheit als Lautenist bei einem Konzert der
Wiener Philharmoniker unter
H. v. Karajan mit, eine Fingerverletzung hinderte ihn jedoch an einer ausschließlichen Tätigkeit als Konzertgitarrist. 1967–80 Prof. für Gitarre am Konservatorium der Stadt Wien (Schüler u. a. Heinz Irmler, Martin Rennert, Robert Wolff). 1970–86 veranstalte B. zunächst jährlich, später im Halbjahresabstand international besuchte Gitarre-Lehrgänge in Deutschland. B. machte sich nicht nur als Pädagoge während einer Zeit verdient, als man versuchte, die Gitarre vom Image des reinen Begleitinstrumentes zu befreien, sondern war auch als Herausgeber und Bearbeiter von Gitarrenmusik tätig. Als Komponist veröffentlichte er mehrere Werke für Gitarre, v. a. in den späteren Jahren unter seinem Pseudonym.
Prof.-Titel 1967.
Lehrwerke Die Gitarre im GruppenunterrichtBarbara Moser, Vincenzo Bellinis Oper „La sonnambula“. Verzierverhalten und allgemeine Aufführungspraxis auf Tonträgern sowie in älteren Quellen. Diss. Wien 2006. 1965; Die Gitarre im Gruppenunterricht. Auch für Einzelunterricht verwendbarRobert Brojer, Die Gitarre im Gruppenunterricht. Auch für Einzelunterricht verwendbar. Landsberg am Lech 1966. 1966; Die Gitarre im Einzel- und GruppenunterrichtRobert Brojer, Die Gitarre im Einzel- und Gruppenunterricht (Gitarre Musik 30). Wien [1972]. 1972; Der Weg zur Gitarre – Technik und MethodeRobert Brojer, Der Weg zur Gitarre – Technik und Methode. Wien et al. 1973. 1973.
Werke für Gitarre (
Sonatine, Fünf Bagatellen, Thema mit Variationen, Etüden, Miniaturen, Kinderstücke, Fantasie a-moll für 2 Git.); über 100 Editionen (Solo- und Kammermusik, Bearbeitungen und Transkriptionen u. a. von Werken von
L. v. Beethoven, Wilhelm Friedemann
Bach,
Fr. Schubert,
W. A. Mozart sowie
Lautentabulaturen.
M. Stangelberger, R. B. – Der Pädagoge,Margareta Stangelberger, Robert Brojer – der Pädagoge. Dipl.arb. Wien 2000. Dipl.arb. Wien 2000; H. Engelbogen, Der Weg zu R. B.,Heide M. Engelbogen, Der Weg zu Robert Brojer. Dipl.arb. Graz 1997. Dipl.arb. Graz 1997.
Sein Sohn Robert Wilhelm (18.12.1951 Wien, † 7.1. 1999 Wien) war ebenfalls als Gitarrist und Gitarrepädagoge (Musiklehranstalten der Stadt Wien, MSch. Per Albin Hansson Siedlung [Wien X]) tätig. Dessen Frau
Maria (geb. Wotapek): * 23.7.1956 Wien. Sängerin (Sopran), Pädagogin. Aufgewachsen in St. Andrä-Wördern, erhielt sie an der dortigen MSch. ihren ersten Musikunterricht (Blockflöte, Klavier). Bereits ab dem 12. Lebensjahr solistische Gesangsauftritte. Nach der Matura am Bundesgymnasium Klosterneuburg 1974 Studium an der MHsch. Wien (Musikpädagogik, Gesang, Instrumentalmusikpädagogik, Lied und Oratorium, Operndarstellung u. a. bei Kurt Hofbauer, R. Ortner, Dieter Bülter-Marell), 1985 Mag.art. Daneben Privatunterricht bei Gerhard Kahry und Meisterkurse u. a. bei K. Equiluz, H. Hotter, R. Jacobs, P. Schreier, S. Jurinac, Jessica Cash. 1974–88 Mitglied des Arnold Schoenberg Chores Wien. Es folgten Liederabende im In- und Ausland (Zusammenarbeit u. a. mit dem ORF-Sinfonieorchester [Radio-Symphonieorchester Wien], Capella Carinthia, R. Ortner, M. Prinz, F. K. Prassl, Th. D. Schlee), Konzerte und Rundfunkaufnahmen, Mitwirkung bei diversen Festivals (Carinthischer Sommer, Klangbogen Wien [Wiener Musiksommer]) sowie Gastengagements am Stadttheater Klagenfurt. Darüber hinaus ist B. auch als Gesangspädagogin tätig, sie arbeitet als Dozentin bei Meisterkursen (Österreich, Deutschland, Dänemark, Taiwan), hatte Lehraufträge an den MHsch.n Wien und Graz und unterrichtet seit 1995 am Diözesankonservatorium der Erzdiözese Wien und an der Musicalschule „Performing Arts Studios Vienna“. Seit 2006 nebenberuflich Praxis für Orthobionomie.
Zur Situation der Musikpflege in St. Andrä-Wördern,Maria Brojer, Zur Situation der Musikpflege in St. Andrä-Wördern. Hausarbeit Wien 1979. Hausarbeit Wien 1979.
CDs In meinem Garten wächst ein Traum für Sopran & Gitarre (gem. m. Gerhard Löffler); Nikolaus Schapfl. Wandlung. Lieder (gem. m. Gereon Kleiner); Franz Schubert, Der Hirt auf dem Felsen; gem. m. dem Kammermusiktrio Linz-Wien: Lieder und Kammermusik; Ach, mein Seel’, fang an zu singen.
17.12.2008
Monika Kornberger,
Art. „Brojer, Familie“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
17.12.2008, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x002928b2
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