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Wagner, Wagner, Markus: Familie
Markus: * 1846-04-2626.4.1846 Waidendorf/NÖ, † 1928-10-2020.10.1928 Dürnkrut/NÖ. Lehrer, Kirchenmusiker, Komponist. Zeigte früh musikalische Begabung, sang als Alt-Sängerknabe im Kirchenchor und erlernte bereits in der Kinderzeit einige Musikinstrumente. Er absolvierte eine Privat-Realschule in Zistersdorf/NÖ und legte die Lehrbefähigungsprüfungen bei St. Anna (Wien I) ab, 1863–70 unterrichtete er in verschiedenen Orten des niederösterreichischen Marchfelds (Spannberg, Raggendorf, Schweinbarth, Aspern, Orth an der Donau). Es folgten Anstellungen als Schulleiter bzw. Oberlehrer und Chorregent in Schönkirchen/NÖ (1871–76), Stadlau (heute Wien XXII; 1876–79), Aspern (heute Wien XXII; 1879–87), Bad Pirawarth/NÖ (ab 1888) und Marchegg/NÖ (bis 1904).
Ehrungen
Ehrenmedaille f. 40-jährige Tätigkeit als Lehrer 1904; Ehrenmitglied des Wiener Lehrer-a-cappella-Chores.
Werke
Messen, kleinere Kirchenmusik.


Sein Sohn

Hans (W.-Schönkirch): * 19.12.1872 Schönkirchen, † 12.2.1940 Wien. Lehrer, Chordirigent, Komponist. Erhielt ersten Musikunterricht vom Vater sowie von P. Johannes Haferl in Hollabrunn/NÖ und absolvierte die Lehrerbildungsanstalt in Krems (Reifeprüfung 1891, Lehrbefähigungsprüfung 1893), wo er musikalische Studien bei W. Heybal und Karl Mayr-Burgstein betrieb. 1895 Staatsprüfung für Gesang an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten, 1896 für Klavier, Orgel und Violine. 1891–96 war er Unterlehrer in Stein an der Donau/NÖ und Musiklehrer an der Kremser Lehrerbildungsanstalt, 1892–96 Leiter des Kremser Gesang- und Orchestervereins. 1896 Studien bei Fr. Krenn (Harmonielehre, Kontrapunkt, Orgel) und E. Hanslick (Musikgeschichte) in Wien. 1896/97 wirkte er an der Lehrerbildungsanstalt in Budweis, 1897–1922 in der Nachfolge A. Bruckners und R. Weinwurms an jener in Wien III. Chormeister zahlreicher Wiener Gesangvereine (Wiener Männerchor [1898–1901], Döblinger MGV [1900/01], Wiener Akademischer Gesangverein [1901–06], Wiener Singverein [1906/07], Wiener Schubertbund [1906–10 neben A. Kirchl], Wiener Lehrer-a-cappella-Chor [1912–36, von ihm gegründet]) sowie der Wiener Oratorien-Vereinigung (1915–23); 1900–10 Bundeschormeister des Niederösterreichischen Sängerbundes. W. gründete die erste Wiener Kindersingschule (1910), den Musikpädagogischen Verband (1911), den Österreichisch-süddeutschen Chormeisterverband (1928) und die Gesellschaft zur Förderung der Haus- und Schulmusik (1932). Bis zu seinem Tod war er Obmann der (1930 von ihm gegründeten) Chorgesang-Akad. des Österreichisch-Süddeutschen Chormeisterverbandes.


Gedenkstätten
Grab ehrenhalber (Wr. Zentralfriedhof); Gedenktafeln am Geburts- u. am Wohn- u. Sterbehaus (Wien III); W.-Sch.-Straßen (Deutsch-Wagram/NÖ, Dürnkrut); W.-Sch.-Gassen (Wien XXIII, Schönkirchen).
Ehrungen
Prof.-Titel 1907; Ritterkreuz I. Klasse des schwedischen Wasa-Ordens 1909; Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1910; Ehrenmitglied des Ostmärkischen Sängerbundes 1910; Ehrenbürger von Schönkirchen 1926; Reg.rat 1928; Schubert-Medaille des Wiener Männergesang-Vereins 1932; Goldenes Ehrenzeichen f. Verdienste um die Republik Österreich 1933; über 100 Vereinsehrenmitgliedschaften.
Werke
Männer-, Frauen-, Kinder- und gemischte Chöre (auch mit Orgel- oder Orchesterbegleitung), (Orchester-)Lieder, Jugendsingspiele, 2 Streicherserenaden, Klavier- u. Orgelmusik; Volksliedbearbeitungen; Gesangverein-Wahlsprüche; Gesangbücher f. Mittelschulen.
Schriften
Beethoven. Sein Leben u. Schaffen 1927 (gem. m. J. Langer); (Hg.) Musikpädagogische Zs. 1–17 (1911–27); gem. m. R. Schmidt (Hg.), Der Chorleiter. Zs. f. dt. Chorwesen 1–5 (1930–34); Hg. der NA.n der Harmonielehre von Fr. Krenn.
Literatur
M. Sonnewend, H. W.-Sch. Leben u. Wirken 1973; M. Sonnewend, H. W.-Sch. Werke-Verzeichnis 1969; Erhart 1998; MGG 14 (1968); Müller-Asow 1929; U. Ramharter, Die Lehrerschaft im Dienste der Musik, Dipl.arb. Wien 2004, 63; Czeike 5 (1997); J. Jernek in Kulturberichte aus Niederösterreich 1962, F. 12; Riemann 1961 u. 1975; F. Planer (Hg.), Das Jb. der Wr. Ges. 1929; R. Fischer (Hg.), Dt. Chormeisterbuch 1925; F. J. Ewens, Lex. des dt. Chorwesens 1954; F-A 1936 u. 2 (1978); A. Weiß, Fünfzig Jahre Schubertbund 1913; A. Claus, Gesch. des Singvereines der Ges. der Musikfreunde 1858–1933, 1933; Beiträge von A. Decker u. V. Keldorfer in E. Bild (Hg.), [Fs.] Der Niederösterr. Sängerbund 1863–1913, 1913; Adametz (1943); Das Vaterland 7.2.1910, 3.

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
23.9.2022
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Wagner, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 23.9.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x001301a7
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Hans Wagner-Schönkirch (L. Zimmermann, [Fs.] 75 Jahre „Ottakringer Liedertafel“ 1857 – 1932, 1932, o. S.)

DOI
10.1553/0x001301a7
GND
Wagner, Markus: 1046872192
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Wagner, Hans: 117113972
OBV
Weiterführende Literatur

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