Im November 1939 auf Betreiben von Grete (eig. Margarete) Wilhelm (* 13.10.1904 Wien?, † ?) gegründetes Wiener Frauenorchester. Zweck des F. G. W., das sich als Verein konstituierte, war die Pflege orchestraler Streichmusik. Für die weiblichen Vereinsmitglieder war die Mitgliedschaft in der NS-Frauenschaft oder des Deutschen Frauenwerks verpflichtend. Demgemäß intensive Zusammenarbeit mit der NS-Frauenschaft, verbunden mit Auftritten auch außerhalb Wiens, so 1942 in Linz, München und Mödling, 1943 in Klagenfurt und Pörtschach. In Wien vorwiegend Auftritte im mittleren Saal (heute: Mozartsaal) des Konzerthauses. Ab 1940 veranstaltete das F. G. W. auch Abonnementkonzerte. Als Konzertmeisterin fungierte E. Steinbauer. Das Repertoire des reinen Streichorchesters bestand aus einschlägigen Werken v. a. G. F. Händels, J. S. Bachs, A. Vivaldis, W. A. Mozarts und J. Haydns. Dazu kam die Förderung zeitgenössischer Komponisten (E. Kornauth, W. Jerger, E. Geutebrück, F. Bayer, E. Marckhl, Th. Berger, N. Sprongl, G. v. Zieritz), die zum Teil eigens Werke für das Orchester komponierten. 1940 veranstaltete das F. G. W. gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Wien einen Kompositionswettbewerb für Streichorchester, die Siegerwerke (A. Kaufmanns Musik für Horn und Streichorchester und M. Haagers Musik für Streichorchester) wurden 1942 vom Orchester uraufgeführt. Die Leitung des aus rund 35 Frauen bestehenden Klangkörpers übernahm bis 1941 F. Litschauer, nach dessen Eintritt in den Wehrdienst M. v. Wawak. Ab Oktober 1943 trat das Orchester, das seit Mai 1943 von G. Preinfalk geleitet wurde, als Wiener Kammerorchester im Deutschen Frauenwerk auf und war bis 1944 aktiv. Am 5.12.1947 erfolgte die behördliche Auflösung des Vereins.

---