Hilgermann (H.-Radó; geb. Oberländer), Laura Isabella
* 13.10.1865 Währing/NÖ (Wien XVIII),
† 9.2.1945 Budapest.
Sängerin (Sopran, Alt).
Voreheliche Tochter des aus Preußisch-Schlesien stammenden Klavier- und Haupt- bzw. Bürgerschullehrers Josef August H. († 1891 Gersthof/NÖ [Wien XVIII]) und der Katharina Oberländer († 1888 Prag). Wann die Eltern heirateten, ist derzeit unklar, jedenfalls vor 1881. Im Taufbuch wurde H.s Familienname jedoch erst 1887 aufgrund eines k. k. Statthaltereierlasses offiziell geändert. Ca. 1882 besuchte sie gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Aurelia Josefa Maria (verh. Kotschy; * 6.11.1863 Währing, † 25.8.1954 Linz) die Klavierschule Ungar in Wien I, wo die H.-Schwestern Schülerinnen der Brüder W. und L. Thern waren. Angeblich entdeckt durch eine Operettensängerin, begann L. H. gegen den Willen der Eltern eine Gesangskarriere. Zumindest 1883/84 war sie Schülerin von C. M. Wolf. Im Dezember 1883 sang sie an der Hofoper vor (für eine Choristinnen-Stelle?), Anfang 1885 sind Konzertauftritte in Wien belegt. A. Neumann engagierte sie im selben Jahr ans Deutsche Landestheater nach Prag, wo sie bis 1889 sang. Am 6.11.1889 heiratete sie hier den Schauspieler Siegfried Simon Rosenberg (später Radó; * 6.1.1860 Kapolnás Nyék/Ungarn [Kápolnásnyék/H], † 22.8.1905 Wien), der auch als Regisseur und ab 1891 als Vortragsmeister sowie Ästhetiklehrer an der Musik- und Opernschule des Vereins der Musikfreunde in Budapest tätig war. Von G. Mahler gefördert, wechselte H. 1890 an die Budapester Nationaloper und 1900 nach Wien an die Hofoper. 1900 befand sie sich im Privatkonkurs, ausgelöst durch eine schwere Erkrankung Rosenbergs, 1902 wurde „wegen Verschwendung“ eine provisorische Kuratel über sie verhängt; die erst mit 13.1.1905 wieder aufgehoben wurde. Ab 1904 auch als Privatgesangspädagogin tätig, unterrichtete sie zumindest 1909/10 und 1919/20 am Neuen Wiener Konservatorium. 1920 beendete H. ihr Engangement an der Staatsoper und übersiedelte nach Budapest, wo sie 1920–36 als Gesangspädagogin an der Liszt-MAkad. wirkte (Schülerinnen: N. Németh, G. Alpár, Enid Szantho, Maria v. Ilosvay). 1934 unterrichtete sie auch bei den Sommerkursen des Salzburger Mozarteums. 1936 befand sie sich zu einem längeren Kuraufenthalt in Purkersdorf/NÖ. Sie war mit E. Elizza befreundet. H. hatte einen sehr großen Stimmumfang, sie hatte sowohl Sopran- als auch Altrollen im Repertoire; von ihrer Stimme existieren einige frühe Tonaufnahmen.
Ehrungen
k. k. Kammersängerin 1913; Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper 1920.
k. k. Kammersängerin 1913; Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper 1920.
Werke
Tonaufnahmen.
Tonaufnahmen.
Literatur
K-R 2003; NGroveDO 2 (1992); ÖBL 8 (1983); Eisenberg 1903; [Fs.] 25 Jahre Neues Wr. Konservatorium 1934, 15; Badener Curliste 6.8.1881, [2]; Wr. Allgemeine Ztg. 21.1.1882, 6, 14.2.1882, 6, 23.5.1885, 6; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 25.7.1882, 277, 22.3.1885, 140; Neues Wr. Tagbl. 1.1.1884, 5, 10.1.1904, 9, 24.8.1905, 8; Wr. Theaterztg. 1.1.1884, [2]; Prager Tagbl. 28.10.1888, 26, 31.10.1888, 16, 1.5.1890, 7, 2.5.1890, 9, 1.3.1900, 6, 25.8.1905, 5; Der Humorist 14.1.1890, 3; Prager Abendbl. 23.5.1890, 3, 11.10.1895, 3; Dt. Volksbl. 12.6.1890, 7; Pester Lloyd 14.7.1891, [5], 3.12.1891, [7]; NFP 28.1.1897, 3; Teplitzer-Schönauer Anzeiger 30.1.1897, 5, 10.11.1900, 3; Reichspost 29.1.1897, 1, 14.9.1913, 11; Neues Wr. Abendbl. 23.8.1905, 4; Wr. Ztg. 22.1.1905, Amtsbl., 89, 21.12.1913, 2; Die Zeit 26.9.1909, 7; Neues Wr. Journal 25.1.1914, 6, 26.9.1919, 9f, 1.9.1920, 2, 17.9.1927, 11, 18.6.1931, 14, 19.7.1936, 20, 19.8.1936, 11, 25.8.1936, 10; Wr. Illustrierte Ztg. 12.9.1920, 702; Salzburger Volksbl. 12.6.1934, 6; Taufbuch 1860–64 der Pfarre Währing (Wien XVIII), fol. 253; Taufbuch 1865–68 der Pfarre Währing, fol. 61; Trauungsbuch 1885–1903 der Deutschen Evangelischen Pfarrgemeinde Prag, fol. 63; Sterbebuch 1890–91 der Evangelische Gemeinde A. B. Währing-Hernals (Wien XVIII), 1891, RZ 47; Sterbebuch 1905 der Evangelischen Gemeinde A. B. Wien I, RZ 735; eigene Recherchen (Lehmann-Adressbücher; dt. Bühnenjahrbücher- und -almanache).
K-R 2003; NGroveDO 2 (1992); ÖBL 8 (1983); Eisenberg 1903; [Fs.] 25 Jahre Neues Wr. Konservatorium 1934, 15; Badener Curliste 6.8.1881, [2]; Wr. Allgemeine Ztg. 21.1.1882, 6, 14.2.1882, 6, 23.5.1885, 6; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 25.7.1882, 277, 22.3.1885, 140; Neues Wr. Tagbl. 1.1.1884, 5, 10.1.1904, 9, 24.8.1905, 8; Wr. Theaterztg. 1.1.1884, [2]; Prager Tagbl. 28.10.1888, 26, 31.10.1888, 16, 1.5.1890, 7, 2.5.1890, 9, 1.3.1900, 6, 25.8.1905, 5; Der Humorist 14.1.1890, 3; Prager Abendbl. 23.5.1890, 3, 11.10.1895, 3; Dt. Volksbl. 12.6.1890, 7; Pester Lloyd 14.7.1891, [5], 3.12.1891, [7]; NFP 28.1.1897, 3; Teplitzer-Schönauer Anzeiger 30.1.1897, 5, 10.11.1900, 3; Reichspost 29.1.1897, 1, 14.9.1913, 11; Neues Wr. Abendbl. 23.8.1905, 4; Wr. Ztg. 22.1.1905, Amtsbl., 89, 21.12.1913, 2; Die Zeit 26.9.1909, 7; Neues Wr. Journal 25.1.1914, 6, 26.9.1919, 9f, 1.9.1920, 2, 17.9.1927, 11, 18.6.1931, 14, 19.7.1936, 20, 19.8.1936, 11, 25.8.1936, 10; Wr. Illustrierte Ztg. 12.9.1920, 702; Salzburger Volksbl. 12.6.1934, 6; Taufbuch 1860–64 der Pfarre Währing (Wien XVIII), fol. 253; Taufbuch 1865–68 der Pfarre Währing, fol. 61; Trauungsbuch 1885–1903 der Deutschen Evangelischen Pfarrgemeinde Prag, fol. 63; Sterbebuch 1890–91 der Evangelische Gemeinde A. B. Währing-Hernals (Wien XVIII), 1891, RZ 47; Sterbebuch 1905 der Evangelischen Gemeinde A. B. Wien I, RZ 735; eigene Recherchen (Lehmann-Adressbücher; dt. Bühnenjahrbücher- und -almanache).
Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
16.2.2022
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl,
Art. „Hilgermann (H.-Radó; geb. Oberländer), Laura Isabella“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
16.2.2022, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d166
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.