Die Sommermonate hatte M., meist komponierend, ab 1890 an z. T. mehrfach aufgesuchten Orten verbracht: Hinterbrühl/NÖ, Steinbach am Attersee/OÖ, Bad Aussee/St, Maiernigg am Wörthersee/K und schließlich ab 1908 Toblach (Dobbiaco/I).
Im März 1891 übersiedelte M. (bis 1897) als 1. Kapellmeister an das von Bernhard Pollini geleitete Stadttheater nach Hamburg/D (heute Hamburgische Staatsoper), wo ihm erstmals die Möglichkeit geboten wurde, seine künstlerischen Ziele mit erstrangigen Interpreten zu verwirklichen, und wo er schnell Respekt und Freundschaft des in Hamburg lebenden H. v. Bülow gewann. Nach dessen Tod 1894 übernahm er auch die Leitung der Hamburger Abonnementkonzerte und befreundete sich mit dem neu engagierten B. Walter. Gastauftritte fanden in Wiesbaden/D, Weimar/D, Berlin, Moskau, München/D, Budapest statt. Juni/Juli 1892 dirigierte M. an der Royal Covent Garden Opera in London v. a. Werke von Rich. Wagner (u. a. den ersten Ring-Zyklus in England). M.s Hamburger Zeit wird allgemein als besonders wichtig für seine weitere künstlerische Entwicklung angesehen. 1897 hatte M. in der Hamburger Michaeliskirche die Konversion zum Katholizismus vollzogen.
Ende April 1897 begann M. seine zehneinhalb Jahre währende Tätigkeit für die Wiener Hofoper, zunächst als Kapellmeister, ab Oktober auch als „Artistischer Direktor“ in Nachfolge des erkrankten W. Jahn. 1898/99 dirigierte M. erstmals eine Reihe von 8 Konzerten mit den Wiener Philharmonikern, seit dieser Zeit nachdrücklich unterstützt von G. Adler. 1901 legte M. aus Gesundheitsgründen die Leitung der Philharmonischen Konzerte zurück, im selben Jahr wurde der Hamburger „Kollege“ B. Walter an die Hofoper engagiert. 1902 heiratete er Alma, geb. Schindler.
M.s Wirken in Wien war nicht nur für seine Karriere der Höhepunkt, sondern auch eine Blütezeit des dortigen Musiklebens. Er erweiterte in Oper und Konzert das Repertoire, auch um etliche UA.en, strich die besonders in Wagner-Opern im Laufe der Zeit vorgenommenen Kürzungen, bearbeitete (u. a. W. A. Mozarts Le nozze di Figaro) bzw. unternahm andererseits Retuschen (u. a. L. v. Beethovens Neunte Symphonie), hatte aber auch gegen Widerstände der Zensurbehörde zu kämpfen (1905 Verhinderung der Wiener EA von R. Strauss’ Salome). Mit A. Roller konnte M. ab 1903 einen kongenialen Bühnenausstatter gewinnen. Bei seinen zahlreichen Gastauftritten im Ausland (v. a. in Deutschland und Holland) dirigierte M. vorwiegend eigene Werke. 1904 wählten A. Schönberg und A. v. Zemlinsky (ab 1907 Dirigent an der Hofoper) den mit ihnen in enger Verbindung stehenden M. zum Ehrenpräsidenten ihrer Vereinigung schaffender Tonkünstler, bei deren Konzerten er auch als Dirigent auftrat. Als 1907 feindselige Pressekampagnen in Wien überhand nahmen, legte M. seine Opernfunktion nieder, schloss für die nächsten Saisonen einen Vertrag mit der Metropolitan Opera New York und verabschiedete sich am 15.10. in der Hofoper, am 24.11. im Musikverein von Wien.
Am 1.1.1908 gab er mit Wagners Tristan sein Debüt in Amerika, war zu viel weniger Auftritten (in einer wesentlich kürzeren Spielzeit) verpflichtet als bisher und konnte sich in der übrigen Zeit in Europa Konzertauftritten und v. a. dem Komponieren widmen. Auch in Amerika übernahm er immer mehr Konzertverpflichtungen, u. a. mit dem New York Symphony Orchestra und dem New York Philharmonic Orchestra, spielte neben dem klassisch-romantischen Repertoire zunehmend zeitgenössische Werke, gab auch „Historische Konzerte“. Bereits von physischen wie psychischen Beschwerden (1910 Konsultation Sigmund Freuds) schwer gezeichnet, hervorgerufen durch ein Herzleiden wie auch familiäre Schicksalsschläge, reiste er Ende Oktober 1910 zu einer weiteren Saison in die USA, wo er nach 46 Auftritten in dieser Spielzeit am 21.2.1911 sein letztes Konzert dirigierte. An einer lebensgefährlichen Endokarditis erkrankt, reiste M. am 8.4. zunächst zur Behandlung nach Paris, schließlich nach Wien, wo er im Sanatorium Loew (Wien IX) starb. Am 22.5. wurde er auf dem Grinzinger Friedhof (Wien XIX) beigesetzt.
Als hochgeistiger, nervös-sensitiver Komponist und Dirigent hatte sich M. völlig – auch ohne Rücksicht auf dadurch entstehende Probleme im Privatleben – der Musik gewidmet. Als Dirigent hatte er – trotz mancher Anfeindung wegen seiner oft als eigenwillig bezeichneten Interpretationen – Weltruhm erlangt; er gilt als einer der ersten Vertreter des modernen Dirigententyps. Als Komponist konnte er sich zu seinen Lebzeiten nur langsam durchsetzen, dabei ständig auch von negativen Kritiken begleitet. Er schrieb v. a. Lieder und Symphonien und verknüpfte oft beide Gattungen in seinen Orchesterliedern bzw. den vokalen Abschnitten der 2., 3., 4. und 8. Symphonie sowie im Lied von der Erde. In seinen Werken sind auch frühe, in der böhmischen Heimat empfangene musikalische Eindrücke nachzuweisen, was den Volksliedcharakter so mancher seiner Themen und Motive erklärt. Die UA seiner 1. Symphonie (als Symphonische Dichtung „Titan“) 1889 in Budapest stieß auf Unverständnis beim Publikum und Feindseligkeit bei der Kritik. Erst seine 8. Symphonie erlebte eine triumphale erste Aufführung (1906 in München). Doch noch lange nach seinem Tod verfolgten Bezeichnungen wie „Trivialkomponist“, „komponierender Dirigent“, „Kapellmeistermusik“ den Autor und sein Werk. Einige Forscher sahen M. „nur“ als Spätromantiker (Romantik), quasi als „Zusammenfasser“ u. a. von Kompositionsprinzipien der Wiener Klassik, Bruckners und des „romantisch restaurierten Volksliedes“ (MGG). Auf der anderen Seite stand die Einschätzung M.s als musikalischer Neuerer, wie ihn Schönberg, Alban Berg und A. v. Webern sahen. Schönberg bewunderte neben M.s Kunst der motivisch-thematischen Arbeit dessen Technik der „entwickelnden Variation“, die Fülle der Gestalten, die aus einem einzigen Motiv entwickelt werden. M. selbst hatte allerdings als „Begründer der neuen Symphonie, […] wie ich sie verstehe“ seinen Mitschüler Rott bezeichnet (Bauer-Lechner).
M.s Werk war während des Nationalsozialismus in Österreich und Deutschland, während des Zweiten Weltkriegs auch in den vorher besonders M.-verbundenen Niederlanden verfemt, erlebte nur einzelne Aufführungen in England, Skandinavien, in der UdSSR und den USA. Danach gab es noch lange keine kontinuierliche Werkpflege und die war meist an bestimmte Interpreten gebunden, wobei die verwendeten Partituren oft stark voneinander abwichen. Erst 1956 waren alle Symphonien auf Schallplatten eingespielt, erst gegen 1970 wurde M.s Schaffen regelmäßiger Bestandteil der von Konzertveranstaltern angebotenen Programme.
1955 wurde – auch um eine kritische Gesamtausgabe zu erstellen – auf Initiative der Wiener Philharmoniker in Wien die Internationale Gustav Mahler Gesellschaft (IGMG) gegründet, Sektionen in verschiedenen Ländern folgten; 1985–92 bestand der Klagenfurter G. M.-Verein; 1988 folgte die G. M. Vereinigung e. V. in Hamburg (Ehrenpräsident: L. Bernstein). Die Wiener Symphoniker stifteten 1966 eine G.-M.-Ehrenmedaille (für maximal 10 lebende Künstler).
Geburtshaus Kalischt; „Komponierhäuschen“ in Seefeld, Gemeinde Steinbach am Attersee (s. Abb.), Maiernigg, Toblach; zahlreiche (G.-)M.-Straßen (u. a. Wien I, 1919–38 und ab 1946, dazwischen Meistersingerstraße); M.gasse (Graz XV); G.-M.-Plätze u. a. in Berlin, Hamburg; Büsten u. a. in der Wiener Staatsoper (ehemaliges Schwind-Foyer seit 1997 G.-M.-Saal), der Hamburgischen Staatsoper; Gedenktafeln (u. a. Iglau, Horácké Divadlo; Bad Hall, Kurpark; Hamburg, Oper u. Wohnhaus Bundesstraße; Toblach, auch G.-M.-Brunnen; Wohnhaus Wien III, Auenbruggergasse; Bad Aussee); ehrenhalber gewidmetes Grab am Friedhof Grinzing.
Oper Rübezahl ca. 1879–83 (teilweise fertig, Musik verloren); 10 Symphonien, z. T. mit Singstimmen u. Chor, 1885–1910 (10., nur 1. Satz, sonst unvollendet; Rekonstruktionsversuch u. a. von Deryck Cooke 1961); Totenfeier 1888 (ursprünglich 1. Satz der 2. Symphonie); Das klagende Lied 1878–80; Das Lied von der Erde 1908/09; Lieder und Gesänge 1880–83; Lieder eines fahrenden Gesellen 1883–85 (nach eigenen Texten); Lieder, Humoresken u. Balladen aus Des Knaben Wunderhorn 1887–98; Kindertotenlieder 1901–04 (nach Friedrich Rückert); 7 Lieder 1899–1902; Klavierquartett 1. Satz, 1876–78?. – GA: Sämtliche Werke, hg. v. der IGMG, 1960ff. – Bearb.: Oper Die drei Pintos von C. M. v. Weber, UA 1888; Fr. Schubert, Streichquartett Der Tod und das Mädchen D 810 für Streichorch. 1894; L. v. Beethovens f-Moll-Quartett op. 95 für Streichorch. 1898.
G. Adler, G. M. 1916; N. Bauer-Lechner, Erinnerungen an G. M. 1923; A. Mahler, G. M. Briefe 1924; A. Mahler, G. M. Erinnerungen u. Briefe 1940; B. Walter, G. M. 1936, 21957; Th. W. Adorno, M. Eine musikalische Physiognomie 1960; H.-L. de La Grange, G. M. Chronique d’une vie, 3 Bde. 1979–84; K. Blaukopf (Hg.), M. Sein Leben, sein Werk u. seine Welt 1976 [Bildband]; C. Floros, G. M., 3 Bde. 1977–85; V. Karbusicky, G. M. u. seine Umwelt 1978; B. u. E. Vondenhoff, G. M. Dokumentation 1978–83; S. Wiesmann (Hg.), G. M. in Wien 1976; H. Blaukopf (Hg.), G. M. – Richard Strauss. Briefwechsel 1980, 21988; G. Mahler, Briefe , 1982, 21996; H. H. Eggebrecht, Die Musik G. M.s 1982; H. Blaukopf (Hg.), G. M. Unbekannte Briefe 1983; H. Danuser, G. M. u. seine Zeit 1991, 21996; F. Willnauer, G. M. u. die Wr. Oper 1993; H. L. de la Grange/G. Weiß (Hg.), G. M. Ein Glück ohne Ruh’. Die Briefe G. M.s an Alma 1995; E. W. Partsch (Hg.), G. M. Werk u. Wirken 1996; E. W. Partsch/O. Pausch (Hg.), [Kat.] Die Ära G. M. 1997; J. M. Fischer, G. M. Der fremde Vertraute 2003; NGroveD 15 (2001) [mit WV u. Lit.-Verz.]; MGG 8 (1960) u. 16 (1979); MaÖ 1997; LdM 2000; Czeike 4 (1995); Riemann 1961 u. 1975; BrucknerH 1996; MGÖ 3 (1995); Nachrichten zur M.-Forschung (dt. u. engl.) 1976ff.
Sein Bruder
Otto: * 18.6.1873 Iglau/Mähren (Jihlava/CZ), † 6.2.1895 Wien (Freitod). Musiker, Komponist, Dirigent. Er studierte ab 1888 am Konservatorium der GdM Harmonielehre und Kontrapunkt bei A. Bruckner (1888–90), Komposition bei J. N. Fuchs (1890–92) sowie Klavier bei Ernst Ludwig (1888–90) und Ottokar Wöber (1890/91). Obwohl er anfangs hervorragende Noten hatte, verließ er das Konservatorium Ende April 1892 nach mangelnden Leistungen ohne Abschluss. Danach könnte er sich an einer Wiener Privatmusikschule weitergebildet haben. Über Vermittlung seines Bruders erhielt er ab 1.9.1893 einen Posten als Chormeister und 2. Kpm. an der Oper in Leipzig. 1894 war er in Bremen/D tätig. O.s Tod dürfte G. M. schwer getroffen haben, über ihn und seinen tragischen Tod wurde in der Familie geschwiegen. In der Kiste mit seinem persönlichen Nachlass, die erst Alma M. nach G.s Tod öffnete, befand sich u. a. die autographe Partitur der ersten drei Sätze der 3. Symphonie von Bruckner, die O. von seinem Bruder erhalten haben dürfte.
3? Symphonien, Lieder.
E. Maier in Nachrichten zur Mahler-Forschung 49 (Herbst 2003); https://en.wikipedia.org (8/2017); www.gustav-mahler.eu (8/2017); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).
Gustavs Frau
Alma Maria (M.-Werfel): * 31.8.1879 Wien, † 11.12.1964 New York (begr. 8.2.1965 Wien). Komponistin und Schriftstellerin. Tochter des Wiener Malers Emil Jakob Schindler (1842–92), erhielt schon früh Klavierunterricht, ab ca. 1892 bei Adele Radnitzky-Mandlick, und ab 1895 Unterricht in Kontrapunkt bei J. Labor, in Komposition und Formenlehre bei A. Zemlinsky. Durch ihren Stiefvater, den Maler und Mitbegründer der Wiener Secession Carl Moll (1861–1945), wuchs der im Elternhaus verkehrende Künstlerkreis noch an und bot A. M.-W. reichlich künstlerische und intellektuelle Anregungen. Ihr kulturelles Wissen konnte sie vielfach in ihre jeweilige Beziehung einbringen. 1902 heiratete sie G. M., der ihr zunächst Komponierverbot erteilte, sie aber ständig zum Kopieren seiner Werke heranzog und 1910 wieder zu eigenem Schaffen animierte, sogar den Verlag Universal Edition zur Drucklegung (Fünf Lieder) gewann. 1915 ehelichte sie nach einer 3 Jahre dauernden Affäre mit dem Maler Oskar Kokoschka (1886–1980) den Architekten Walter Gropius (1883–1969; dem Andenken beider Tochter, der 1934 verstorbenen Manon, widmete Alban Berg sein Violinkonzert) und erst 1929, nach der 1920 erfolgten Scheidung, den Schriftsteller Franz Werfel (1890–1945), mit dem sie 1938 über Italien nach Frankreich, 1940 in die USA emigrierte. 1947 für kurze Zeit nach Wien zurückgekehrt, lebte sie seit 1952 in New York. Von ihren Kompositionen sind nur 14 schon zu deren Entstehungszeit erfolgreich aufgeführte Lieder erhalten, die in den letzten Jahren wieder häufiger zu hören sind.
M.-Werfel-Villa (Wien XIX, Steinfeldgasse 2); A.-M.-Werfel-Park (Wien III); ehrenhalber gewidmetes Grab am Friedhof Grinzing.
Oper Das Bergwerk von Falun (verschollen); gedruckt: Fünf Lieder 1910, Vier Lieder 1915, Fünf Gesänge 1924 (z. T. mit Orchesterbegleitung).
Erinnerungen u. Briefe 1940; And the Bridge is Love [Autobiographie] 1958 (dt. Mein Leben 1960); A. Beaumont/S. Rode-Breymann (Hg.), A. M.-W. Tagebuch-Suiten 1898–1902, 1997.
Marx/Haas 2001 [mit WV]; H.-L. de la Grange/G. Weiß (Hg.), Ein Glück ohne Ruh’. Die Briefe G. M.s an Alma 1995; R. Schollum in ÖMZ 34/11 (1979); H. Blaukopf in ÖMZ 46/7-8 (1991); Orpheus im Exil 1995; Czeike 4 (1995); MaÖ 1997; MGÖ 3 (1995).
A. und G. M.s erste Tochter, Maria Anna lebte nur 1902–07, die zweite, Anna Justina (* 15.6.1904 Wien, † 3.6.1988 London), Malerin und v. a. Bildhauerin, war kurzzeitig (1924) mit E. Krenek verheiratet.
Büsten: W. Furtwängler, O. Klemperer, A. Rosé, K. Schuschnigg. – Totenmasken: A. Schönberg, L. Feuchtwanger.
Gustavs Großneffe
Fritz (Friedrich): * 16.7.1901 Wien, † 18.6.1973 Winston Salem, North Carolina/USA. Dirigent und Pädagoge. Studierte in Wien Komposition (1919/20 bei A. Schönberg, 1921–24 bei Alban Berg), Dirigieren (1922/23 bei A. v. Webern, 1923/24 bei L. Reichwein und R. Nilius), 1921–25 an der Univ. Wien Musikwissenschaft bei G. Adler, M. Dietz, W. Fischer, R. Lach und E. Wellesz. Er dirigierte ab 1924 u. a. in Bad Hall, St. Pölten, Wiener Neustadt, in der Volksoper Wien, war 1929–31 1. Kapellmeister in Neustrelitz/D, 1932–34 (1930–35?) Rundfunk-Kapellmeister in Kopenhagen, ging 1936 ins Exil in die USA und unterrichtete an der Juilliard Summer School in New York. 1947–53 war er Leiter des Philharmonic Orchestra in Erie, Pa/USA, 1953–64 des Symphony Orchestra von Hartford, Conn./USA. Er gastierte in der UdSSR, in Polen, Italien, England und Ungarn und war Lehrer an der Indiana School of Music. F. M. dirigierte die EA des Fragments der 10. Symphonie seines Großonkels.
Symphonische Dichtung; Kammermusik; Lieder; Bearbeitungen u. Kl.A.e von Werken A. v. Weberns.
Orpheus im Exil 1995; Musik im Exil 1993; F-A 1936 u. 2 (1978); Riemann 1975; Kürschner 1954; Kosch 2 (1960); Slg. Moißl; www.demos.ac.at (8/2017).
Gustavs Großnichte
Hellgard (Hellgart): * 7.5.1931 Wien. Komponistin. Die Tochter von Hillel (* 1896 Zaleszczyki/Galizien [Salischtschyky/UA], † 1966 Ort? Grafschaft Buckinghamshire/GB) und Grisela M. begann im Alter von drei Jahren Ballett zu tanzen und trat auch an der Wiener Staatsoper auf. Motiviert durch das Klavierspiel ihrer Mutter machte sie ihre ersten improvisatorischen Versuche am Klavier. Nach der Emigration mit ihren Eltern und Bruder Oliver (* ca. 1933 Wien) nach Großbritannien 1939 erhielt sie ihre Musikausbildung bei Richard Leonard Sturge, George Frederick Bailey (Klavier) und Philip Cannon (Komposition). Dennoch bezeichnete sie sich später als Autodidaktin. In den frühen 1970er Jahren übersiedelte sie mit ihrem britischen Mann Robert, der ein Angebot als Rangierer bei der tasmanischen Eisenbahn erhielt, und ihrer kleinen Tochter nach Devonport, Tasmanien/AUS. Sie schreibt vorwiegend Werke für Orchester, aber auch für Klavier.
Orchesterwerke (Capriccio, Sea Rhapsody, Three Galactic Fragments); Klaviermusik (Photons); Glasscapes f. Trp.
Orpheus im Exil 1995; International Who's Who 2000/2001; www.australianmusiccentre.com.au (8/2017); https://www.australianmusiccentre.com.au/article/my-meeting-with-hellgart-mahler (7/2022); www.familysearch.org (7/2022).
Mit der Musikerfamilie Rosé war die Familie M. durch die Ehen von zwei Schwestern Gustav M.s doppelt verschwägert.
Christian Fastl
Monika Kornberger