Stücke für Ob. u. Csakan (Sechs Ländler, op. 9, Duo Concertant, op. 16, Notturno f. 2 Csakane und Git., op. 123). – NA: 24 Solostücke in allen Dur- und Molltonarten für Blockflöte (Flöte/Oboe/Violine oder andere Melodieinstrumente), hg. v. H. Schaller und Nikolaj Tarasov 2015.
Neueste Csakan-Schule .
Th. Albrecht in Wr. Oboen-Journal 57 (März 2013); Schilling 4 (1841); E. Bernsdorf (Hg.), Neues Universal-Lex. der Tonkunst 2 (1857); H. Schaller in Wr. Oboen-Journal 59 (Oktober 2013) u. 60 (Dezember 2013); ÖBL 4 (1969); Wurzbach 13 (1865); E. Hanslick, Gesch. des Concertwesens in Wien 1869; Allg. mus. Ztg. 24.3.1821, Sp. 189f, 26.10.1822, Sp. 687f; Wr. Ztg. 18.4.1839, 556; Trauungsbuch der Pfarre St. Stephan (Wien I) 1821–23, fol. 122; Sterbebuch der Lutherischen Stadtkirche (Wien I) 1836–46, pag. 75; Sterbebuch der Dompfarre St. Stephan 1838–43, fol. 69.
Seine Frau Maria Caroline K. (geb. Schleicher): * 17.12.1794 Stockach/D, † April 1873 [Ort?]. Musikerin. Tochter des Fagottisten Franz Joseph Schleicher († 9.1.1819 Pforzheim/D), erhielt im Alter von fünf Jahren von ihrer Mutter Josepha, geb. Straßburger, Unterricht in Geige sowie vom Stockacher Chorregenten in Klavier. Nach der Übersiedlung nach Stuttgart/D, wo der Vater eine Anstellung bei Hofe antrat, unterwies sie dieser mit neun Jahren zusätzlich im Klarinettenspiel. 1806 folgte gemeinsam mit der älteren Schwester Cordula (1. Klarinette) und dem Vater (Fagott) die erste Konzertreise als Trio nach Tirol und in die Schweiz, wo sie sich für vier Jahre niederließen. Cordula erhielt Engagements bei den Zürcher Musikgesellschaften, heiratete und blieb in Zürich/CH, worauf die jüngere Schwester Sophia als zweite Klarinettistin in das Trio nachrückte, das durch die Schweiz und Deutschland tourte. Während dieser Zeit sammelte C. Erfahrung als Solistin, Dirigentin und Kopistin. 1815 übernahm der Vater eine Stelle als Stadtmusikus in Pforzheim, aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er vermehrt von C. vertreten. Nach seinem Tod zog C. zunächst nach Karlsruhe/D und wurde als Musiklehrerin tätig, gleichzeitig erhielt sie selbst Unterricht in Generalbass- und Kompositionslehre von Franz Danzi sowie Geigenunterricht bei Friedrich Ernst Fesca. Eine Konzertreise als Klarinettenvirtuosin 1821 führte sie über Deutschland nach Wien, wo sie im Februar und März 1822 vier erfolgreiche Konzerte gab, das letzte davon bei Hofe, wobei sie sowohl als Klarinettistin als auch als Geigerin auftrat. Auf ihrer Rückreise nach Deutschland konzertierte sie u. a. auch in Linz. Aus der Ehe mit J. K. entstammten zehn Kinder, fünf überlebten das Kleinkindalter. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm der Instrumentenmacher J. Ziegler die Vormundschaft für ihre fünf minderjährigen Kinder. Ihr Antrag auf Witwenpension und Erziehungsbeitrag für ihre Kinder wurde vom Kaiser abgelehnt, C. K. erhielt jedoch eine jährliche „Gnaden-Gabe“. In der Folge bestritt sie ihren Lebensunterhalt aus Klavierunterricht. Ihre Schülerin Marie von Ebner-Eschenbach schildert sie in ihren Kindheitserinnerungen als eine überaus strenge Lehrerin. Ein halbes Jahr nach dem Tod ihres Mannes trat K. wieder in Wien auf, diesmal mit ihrem ältesten Sohn Karl (Klavier), wenig später auch mit Sohn Ernst (Violoncello). Nach dem frühen Tod von Karl gab sie bis mindestens 1847 gemeinsam mit Ernst Konzerte, als Solistin war sie nachweislich bis 1856 tätig.
Selbstbiographie der Tonkünstlerin Frau Karoline Krähmer, geborene Schleicher, k. k. Hof und Kammermusikerswitwe 1837 (hs. Ms. A-Wst).
Sonatine für Klavier 1825; Stücke für Klar.
N. Färber in Sarah Chaker/Ann-Kathrin Erdélyi (Hg.), Frauen hör- und sichtbar machen … 2010; N. Färber, Leben und Werk der ersten Soloklarinettistin Caroline Schleicher-Krähmer in Wien, Ms. A-Wst 2007; N. Färber, Caroline Schleicher-Krähmer und Clara Wieck-Schumann: Zwei Musikerinnen im 19. Jahrhundert, Dipl.arb. Wien 2006; F. Hoffmann in C. Heymann-Wentzel/H. Laas (Hg.), Musik und Biographie 2004; M. v. Ebner-Eschenbach, Meine Kinderjahre 1906; Österr. Bürger-Bl. 8.5.1856, 436; www.sophie-drinker-institut.de (12/2018); https://carolineschleicher.com/ (1/2019); Brief v. Ferdinand Krähmer an Marie v. Ebner-Eschenbach v. 8.7.1905 (A-Wst); Taufbuch der Schottenpfarre (Wien I) 1819–25, fol. 182 u. fol. 241; Taufbuch der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube (Wien V) 1832–34, fol. 73 [K. Seligmann]; eigene Recherchen (www.hofmeister.rhul.ac.uk, Almanach für Freunde der Schauspielkunst).
Deren Sohn Ernst (eig. Ernest Wilhelm August): * 27.4.1826 Wien, † 30.3.1903 (Ort?). Kapellmeister, Violoncellist. Einer seiner Taufpaten war A. Mittag. 1837–43 Schüler von J. Merk am Konservatorium der GdM. Bereits als Kind gemeinsame Auftritte mit seiner Mutter. Um 1847 Cellist am Grazer Theater, daneben auch kompositorisch tätig. 1851/52 Kapellmeister am Theater in der Josefstadt in Wien, wo er die Musik zu einigen, vornehmlich komischen Bühnenwerken schrieb. 1854 Kapellmeister am Städtischen Theater in Ödenburg, 1855 am Stadttheater in Augsburg/D, wo 1860 bzw. 1861 seine beiden Opern uraufgeführt wurden. 1860 gab K. gemeinsam mit seiner Frau Katharina Aloisia, geb. Seligmann (* 23.6.1833 Wien, † ?), einer Sängerin, ein Konzert in Augsburg, bei dem auch eigene Kompositionen aufgeführt wurden. 1862–96 Prof. für Gesang am Münchner Wilhelmgymnasium.
Gesellschaftsmedaille des Konservatoriums der GdM 1843.
Opern (Der Liebesring, Der Veteran); Zauberschwank Rübezahl (UA 30.7.1851, Hernalser Arena, T: Josef Carl Böhm); Zauberposse Der Goldsee (UA 20.9.1851, Theater in der Josefstadt, T: Ferdinand Fränkel); Posse mit Gesang Der Unvertreibliche (UA 11.10.1851, Theater in der Josefstadt, T: Theodor Flamm); Zaubermärchen Hulda (UA 17.4.1852, Theater in der Josefstadt, T: Carl Haffner); Possen Wem gehört der Frack (UA 28.4.1852, Theater in der Josefstadt, T: Johann Wagner), Lord und Theaterdiener (UA 3.7.1852, Hernalser Arena, T: Karl Hickel); Trauergemälde Eine arme Schneiderfamilie (UA 22.11.1851, Theater in der Josefstadt, T: J. C. Böhm); Kammermusik (Ein Traum, op. 11 für Vc. u. Kl.); Klaviermusik; Männerchöre; Lieder.
Stieger 4/1 (1982); Fremden-Bl. 11.10.1851, [8], 17.4.152, [8]; Pesth-Ofner Localbl. und Landbote 17.5.1856, [4]; NZfM 17.12.1850, 271; Verzeichniß und Classification der Schüler des Conservatoriums der Musik in Wien. Schuljahr 1842–1843 (1843); Geburtsbuch der Pfarre St. Stephan 1825–28, fol. 34; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
Dessen Sohn
Adalbert: * 3.10.1857 Augsburg, † 21.3.1895 Regensburg/D. Sänger (Bass). War nach seiner Gesangsausbildung als Opernsänger in den 1890er Jahren in Basel/CH, Chemnitz/D, Berlin, Teplitz-Schönau und zuletzt in Regensburg tätig. Gastspiele in Innsbruck und Bayreuth/D, wo er 1892 den Hans Foltz in R. Wagners Die Meistersinger von Nürnberg sang. Er war auch als Librettist tätig.
Libretti (Oper Agnola [M: Julius Schwab]; Märchenspiel Meister Klapperbein [M: José Berr].
K-R 7 (2002); Neuer Theater-Almanach 1896, 165; Teplitz-Schönauer Anzeiger 28.1.1893, 6, 16.12.1893, 6, 17.1.1894, 4; Innsbrucker Nachrichten 13.4.1894, [8]; Signale für die musikalische Welt 25/33 (Mai 1894), 522, 29/57 (April 1899), 454; www.associaciowagneriana.com (1/2019); eigene Recherchen (Bühnen-Jb.er; WStLA Kartei der Fremden 1870–80).