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Leonhardt, Leonhardt, true Christian Andreas
* 1800 -04-1919.4.1800 Asch bei Eger/Böhmen (Aš/CZ), † 1866 -10-033.10.1866 Wien. Militärkapellmeister und Komponist. Erhielt seine musikalische Ausbildung bei H. Payer in Wien sowie H. Klein in Pressburg und trat 1818 in die Kapelle des IR.s Nr. 2 ein. 1822–27 dessen Kapellmeister, u. a. in Neapel, wo L. weitere musikalische Studien bei Nicolò Zingarelli betrieb. 1827–29 Kontrapunktunterricht bei J. W. Tomaschek in Prag, 1829/30 Militärkapellmeister beim IR Nr. 55 und 1830–48 beim IR Nr. 27. Mit Letzterem kam er 1835 nach Graz, wo er Prof. für Gesang beim Musikverein für Steiermark wurde (1841/42 dessen Direktor) und auch als Chormeister des Grazer Männergesangvereins (1847/48) sowie als Operndirigent in Erscheinung trat. 1850 als Kapellmeister des IR.s Nr. 60 in Wien, berief man L. ein Jahr später in das neu geschaffene Amt des „Armeekapellmeisters“. Als solcher war er mit der Neuordnung der k. k. Militärmusik beauftragt, zu seinen Aufgaben zählten u. a. die Systematisierung des Signalwesens und des Marschtempos. 1862 pensioniert (das Amt des „Armeekapellmeisters“ wurde nie nachbesetzt), unterrichtete er noch bis zu seinem Tod an der Wiener Hofopernschule Gesang und Harmonielehre. Große Verdienste erwarb sich L. mit der Organisation von sog. „Monsterkonzerten“ zu besonderen Anlässen (z. B. 1853 in Olmütz mit ca. 1.500 Musikern) sowie bei der Gründung des Militär-Kapellmeister-Pensionsvereines 1860.
Gedenkstätten
Gedenktafel an seinem Geburtshaus.
Ehrungen
Ehrenmitglied der Philharmonischen Gesellschaften v. Bologna/I 1832 und Modena/I ca. 1832; Musikdirektor 1838; Ehrenmitglied des Steiermärkischen Musikvereines 1848/52; königlich preußischer roter Adler-Orden IV. Klasse 1853; Ehrenchormeister des Grazer Männergesangvereins 1857; Ehrenmitglied der königlich schwedischen MAkad. 1859; Ehrenpokal der k. k. Armee 1862.
Werke
ca. 380; ca. 120 Märsche (Prinz Eugen-Marsch, Olmützer-Lager-Marsch, Radetzky-Trauermarsch), Idylisches Tongemälde für Orch., Ouvertüren, Tänze, Cavatinen für Flügelhorn, Vokalwerke, Lieder, Bearbeitungen v. Opernstücken.
Literatur
LdM 2000; E. Anzenberger in Österr. Blasmusik 48 (2000); ÖBL 5 (1972); Wurzbach 15 (1866); Brixel/Martin/Pils 1982; Suppan 1994; StMl 1962–66; Mendel-R. 6 (1876); G. Wichart in StMw 39; Schul- und Konzertbericht des Steiermärkischen Musikvereines in Graz für das Schuljahr 1913–1914, 1914; OeStA (Kriegsarchiv).

Autor*innen
Elisabeth Anzenberger-Ramminger
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
14.3.2004
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Anzenberger-Ramminger/Christian Fastl, Art. „Leonhardt, Christian Andreas“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.3.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d758
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d758
GND
Leonhardt, Christian Andreas: 134711114
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