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Pressburg (deutsch für slowakisch Bratislava, ungarisch Pozsony, lateinisch Posonium, Istropolis)
907 erstmals erwähnt als Braslaverpurch (Brezalauspurch), seit 1405 königlich ungarische Freistadt, 1536–1784 Haupt- und 1563–1830 Krönungsstadt des habsburgischen Ungarn, bis 1848 Sitz des ungarischen Landtags, 1919–39 und 1945–93 Stadt in der (1. bzw. 2.) Tschechoslowakischen Republik (Tschechien), 1939–45 Hauptstadt der 1. und seit 1993 der 2. Slowakischen Republik (Slowakei).

Das wertvollste Erbe der großmährischen Musikkultur (863 Ankunft von Konstantin [Kyrill] und Method) war der kirchenslawische liturgische Gesang. Die Kirche bei der Burg (11. Jh.) war Sitz eines Kollegiatkapitels. Es übersiedelte 1204 in die Vorburg zur neuen Kapitelkirche St. Martin (1221). Die Ankunft der Zisterzienserinnen (1235), Klarissen (Ende des 13. Jh.s) und Franziskaner (Kirchenweihe 1297) in P. stärkte die Kontinuität der Pflege des lateinischen liturgischen Gesangs (Choral), den Denkmäler des Kapitels belegen (sog. Prayov kódex [Pray-Kodex], ca. 1192/95, und 83 handschriftliche Kodizes (davon 20 notierte) vor 1425. Zu den wertvollsten gehören das Bratislavský notový misál [notiertes P.er Missale] (vor 1341), aus dem 15. Jh. eine Reihe von Antiphonalien (v. a. das Bratislavský antifonál [P.er Antiphonale, Nr. I., IIa, IIb, IV]) und der sog. Hanov kódex [Han-Kodex]. Im nahen Igricov sind Jokulatoren (Spielmann) und deren Tätigkeit auf der P.er Burg seit 1244, die Tätigkeit von Türmer-Meistern (Thurner) seit 1439, die Johannisfeier seit 1448 und Passionsspiele seit 1477 belegt.

An der Fakultät der Freien Künste der Academia Istropolitana (der ersten Hochschule italienischen Typus auf dem Gebiet der heutigen Slowakei, gegründet von Kg. Matthias Corvinus) wurde seit 1467 Musik im Geiste der Renaissance gepflegt. Nach der Katastrophe von Mohács (1526) war P. politisches und Verwaltungszentrum Ungarns. Seit 1526 verbreitete sich hier die Lutheranische Reformation. Das Musikleben entfaltete sich v. a. in Kirchen, Schulen und durch die Stadttrompeter. Im Bereich der polyphonen Musik gehörten zu den bedeutendsten Trägern die Domkirche (für das hiesige Kapitel wurde 1572 ein Chorbuch und ein Vesperale [sog. Kódex Anny Hannsen-Schuma/Anna Hannsen-Schuman-Kodex] mit 239 Werken des europäischen Repertoires zusammengestellt) und die Franziskanerkirche (wertvolle Drucke von 1520–82 und 1601 mit Werken der europäischen Polyphonie).

Nach 1672 wurde P. dank der Tätigkeit der Jesuiten wiederum katholisch. Der „evangelische“ musikalische Barock wurde vom „katholischen“ abgelöst (vertreten durch die geistlichen Orden), der mehrchörige Stil vom konzertanten. Die Kontakte nach Wien und der dortige musikalische Einfluss wurden nach der Thronbesteigung der Habsburger intensiver. An dem über Wien erworbenen italienischen Repertoire orientierte sich 1651–57 das Schaffen von Samuel Capricornus (1628–65) und 1657–72 das von Johann Kusser sen. (1626–96), Komponisten, die in der evangelischen Kirche AB tätig waren. Rekatholisierung, Krönungen und Besuche des Kaisers und seiner Hofkapelle gaben dem Kapitel am Dom zu St. Martin seine musikalische Bedeutung wieder. Die spezifische Musikproduktion der Franziskaner (Franziskanermesse) machten u. a. Pantaleon Roškovský (1734–89) und G. Dettelbach bekannt. Das an Wien orientierte Repertoire sog. Figuralmusik pflegten in P. niedergelassene Jesuiten (nach 1608), Ursulinen (1676), Trinitarier (vor 1717), weniger die Kapuziner (vor 1700), Barmherzigen Brüder (vor 1723) und Notre Dame (vor 1747). Geistliche Lieder (Kirchenlied) wurden auch in P. mit dem evangelischen Gesangbuch Cithara Sanctorum (9 Ausgaben von 1636–96) und dem katholischen Gesangbuch Cantus Catholici (9 Ausgaben von 1651–1710) verbreitet. Das Musiktheater wurde im Barock v. a. in Form von Schulspielen sowohl der Protestanten als auch Jesuiten (Schuldrama) gepflegt.

In klassischer Zeit (hier ca. 1760–1830), insbesondere unter K.in Maria Theresia, gehörte P. zu den Musikzentren europäischer Bedeutung. Drei fast gleichzeitig tätige Berufsorchester des Adels von guter Qualität (des ungarischen Statthalters A. v. Sachsen-Teschen, des Fürstprimas Joseph v. Batthyány, der Familie Grassalkovic) beschäftigten bedeutende Komponistenpersönlichkeiten (A. Zimmermann, J. M. Sperger, G. Druschetzky, F. Krommer) und viele Virtuosen (Franz Xaver Hammer, 1741–1817, Th. Lotz, Josef Zistler, ca. 1744–94, Josef Kempfer). Die regen Musikkontakte mit Wien (sowohl was Repertoire- als auch Interpretenaustausch anlangte) wurden systematisch von der ältesten deutschen Zeitung in Ungarn, der P.er Zeitung (1764–1929) kommentiert, die im 18. Jh. auch regelmäßig über die Hoffeste in Eszterháza berichtete. Unter den Besuchern waren W. A. Mozart (1762), J. Haydn (ab 1767), J. B. Vanhal (1779), L. v. Beethoven (1796). In P. fanden die ungarischen EA.en vieler in Österreich tätiger Komponisten statt.

Die Oper kam erst in den 1740er Jahren durch die Gesellschaft von P. Mingotti nach P. Gespielt wurde in einem hölzernen Theatergebäude vor dem Fischer-, später dem Michaeler Tor, im sog. Grünen Stübel (1764–75) und ab 1776 im neuen Steintheater. 1785–89 war die bedeutendste adelige Theaterbühne Ungarns die von J. N. Erdödy, auch die Familie Pálffy führte in P. ein Theater. Im sakralen Bereich am wertvollsten (in vielem unabhängig) waren die Dom-, Ursulinen-, Franziskaner-, Jesuiten- und Trinitarierkirche. P. war in dieser Zeit auch das ungarische Zentrum der Drucker, Geigen- (Familien Leeb, Thier, Ertl) und Blasinstrumentenbauer europäischer Namen und Klientel (Familie Schöllnast, Th. Lotz). F. P. Rigler wurde durch die von ihm gegründete öffentliche Musikschule (1775) und die dafür geschaffene Anleitung zum Klavier berühmt. Unter den Schülern seines Nachfolgers H. Klein taten sich der in P. gebürtige J. N. Hummel, F. Erkel und J. Kumlik hervor. Auch der Vater F. Liszts, Adam, erhielt um 1797 seine musikalische Ausbildung in P. Nach der Verlegung des politischen Zentrums des Landes nach Pest (1784) hatte die musikalische Bedeutung P.s zu sinken begonnen. Nach 1810 nahm jedoch das bürgerliche Mäzenatentum durch Vereine (Musikvereine) zu: Verein der P.er freyen Künstler und Sprachlehrer (1815), Kirchenmusikverein (1828), Kirchenmusikverein zu St. Martin (1833–1950, seit 1991). Am Aufschwung des Musiklebens hatte jedoch auch H. Klein mit seinen Kompositionen Anteil.

Während der Romantik (hier ca. 1830–1918) wurde aus dem vordem „deutsch“ bzw. „österreichisch“ (v. a. an Wien) orientierten P. allmählich das „ungarische“, nach Budapest blickende Pozsony. Auf einem verhältnismäßig hohen Niveau erhielt sich das Musikleben nur dank des Kirchenmusikvereins zu St. Martin, seiner Dirigenten (die in Wien geborenen J. Kumlik und K. Mayrberger, J. Thiard-Laforest, 1841–97, und der Deutsche Ludwig Burger, 1850–1936, alle auch kompositorisch tätig) und des Kritikers J. N. Batka jun. Erwähnenswert ist die P.er Tradition der liturgischen Aufführung von L. v. Beethovens Missa solemnis in St. Martin, die 1835 einsetzte und bis ins beginnende 20. Jh. reichte (s. Abb.). In P. konzertierten u. a. F. Liszt (er trat 1857 in den Franziskanerorden von P. ein), A. G. Rubinstein, J. Brahms, C. Schumann, Camille Saint-Saëns, Pablo Casals, J. Kubelik, J. Joachim, G. v. Zichy-Vásonykeő mit Novitäten des europäischen Repertoires. In P. wurde der Komponist Franz Schmidt geboren. Im neuen Theatergebäude (1886) erfreute sich auch die Operette großer Beliebtheit. Gesangvereine, differenziert nach ethnischer, ständischer, beruflicher und konfessioneller Orientierung (Liedertafel 1847, Typographenbund 1872, Singverein 1879, Liedesfreiheit 1890, Immergrün 1903, Napred 1906, Bratství 1907) sicherten eine kontinuierliche Tradition des Chor und Männergesanges. Fortgeführt wurde auch die Tradition des Geigenbaus (Karl Ertl jun., Familie Hamberger), der Herstellung von Blasinstrumenten (Familie Schöllnast, Alojz Kubescha), Klavieren (Familien Werner, Schmidt), Orgeln (Karl Klockner, Vincent Možný) und des Musikschulwesens. Dieses kannte die Formen Privatschule (Anastasius Joksch), öffentliche Musikschule (H. Klein, J. Kumlik), Vereins-MSch. und ab 1906 der modernen städtischen MSch. (Mestská hudobná škola, Eugen Kossow).

Die Jahre 1918–45 brachten neue Trends in die bisherige Multikulturalität (slowakisch, tschechisch, ungarisch, deutsch bzw. österreichisch). Ein Merkmal der Zeit nach 1918 war die Professionalisierung der Musikkultur und die Gründung von musikalischen Institutionen. Die Kultur nationaler Erweckung (Nationalstil), repräsentiert durch Chöre (Zora 1919, Miešaný zbor slovenských učiteľov 1920, Tatran 1928 u. a.) sowie Volkslied-Bearbeitungen klang aus. In der Oper herrschte das italienische und französische Repertoire vor. Unter den slowakischen Komponisten europäischer Orientierung gehörte J. L. Bella, der 1928–36 in P., zu den besten. 1920 entstanden das Slowakische Nationaltheater (Slovenské národné divadlo) und die Amateurvereinigung Slowakische Philharmonie (Slovenská filharmónia), 1921 das Seminár (später Lehrstuhl) für Musikwissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Komensky-Universität (Katedra hudobnej vedy na Filozofickej fakulte Univerzity Komenského), 1926 der Slowakische Rundfunk (Slovenský rozhlas) und sein Orchester, 1919 die MSch. für die Slowakei (Hudobná škola pre Slovensko, ab 1927 mit der Bezeichnung Hudobná a dramatická akadémia [Musikalische und dramatische Akademie] und ab 1945 Štátne konzervatórium [Staatskonservatorium]). Besondere Verdienste an der Entstehung und erfolgreichen Tätigkeit dieser Einrichtungen hatten u. a. die Dirigenten O. Nedbal und sein Neffe Karel, Kornel Schimpl, František Babušek, der Musikwissenschaftler D. Orel und seine Schüler Konštantín Hudec, Antonín Hořejš, F. Zagiba, die Pädagogen Miloš Ruppeldt und Frico Kafenda). Die Anfänge der europäischen Orientierung in der Komposition verbanden sich mit dem Kirchenmusikverein zu St. Martin und mit dem Schaffen Alexander Albrechts (1885–1958).

Ende der 1920er Jahre formierte sich die slowakische musikalische Moderne (kompositorisch geschult in Budapest, Prag, Wien und P.). Sie wurde repräsentiert von Alexander Moyzes (1906–84), Eugen Suchoň (1908–93), Ján Cikker (1911–89) sowie Schülern von Moyzes wie Ladislav Holoubek (1913–94), Dezider Kardoš (1914–91), Andrej Očenáš (1911–95) und Tibor Frešo (1918–87). Moyzes, Suchoň und Cikker gehören mit ihrem Schaffen und ihrer pädagogischen Tätigkeit zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Musik des 20. Jh.s in der Slowakei. Die sich formierende slowakische Musikkritik (Ivan Ballo) und Publizistik kommentierte regelmäßig Opern- und Konzertveranstaltungen. An Gästen seien genannt: Henri Marteau, V. Příhoda, Nathan Milstein, Rudolf Firkušný, Fjodor Šaljapin, ferner die Wiener Philharmoniker unter F. Weingartner, R. Strauss, B. Walter, W. Furtwängler), die Wiener Staatsoper, Národní divadlo aus Prag, die Mailänder Scala, die Pariser Opéra comique. Sie stellten P. in den Zusammenhang der europäischen Kunstmusik. Während des 1. Slowakischen Staates flaute das Konzertleben ab (v. a. wegen des erzwungenen Weggangs tschechischer Musiker), nicht aber das Opernleben.

Die Musikkultur der Jahre nach 1945 ist charakterisiert durch Selbstidentifikation und Profilierung. P. wurde zum Zentrum des musikalischen Geschehens, des Musikschaffens, der Interpretation, des Musikschulwesens und der Musikwissenschaft des Landes. Ihre Tätigkeit war durch mehrere heteronome Ereignisse determiniert: die Entstehung der 2. Tschechoslowakischen Republik 1945, die sowjetische Okkupation 1968 und anschließende sog. Normalisierung, die föderative Ordnung der ČSR, den Zusammenbruch des sozialistischen Systems 1989 und schließlich die Entstehung der 2. Slowakischen Republik 1993. Zunächst waren an Institutionen und Klangkörpern (z. T. wieder) entstanden: der Komponistenverband (Sväz slovenských skladateľov, 1949), die Konzertagentur (Koncertná agentúra, 1950), der Slowakische Musikfonds (Slovenský hudobný fond, 1954), das Musikinformationszentrum (Hudobné a informačné stredisko, 1964), als Dokumentations- und Sammel-Zentrum das Musikmuseum des Slowakischen Nationalmuseums (Hudobné múzeum Slovenského národného múzea, 1965), die VerlagePanton, Supraphon und Opus, die Zeitschrift Slovenská hudba (Slowakische Musik, 1957), die Zeitung Hudobný život (Musikleben, 1969), die wissenschaftlichen Reihen Hudobnovedné štúdie (Musikwissenschaftliche Studien, 1956, 1969 umbenannt in Musicologica Slovaca) und Hudobný archív (Musikarchiv), die Quellenedition Musica Antiqua Slovaca u. a. Mit finanzieller Unterstützung des Staates formten sich seit 1949 die nunmehr professionelle Slowakische Philharmonie (Slovenská filharmónia unter den Dirigenten Václav Talich, Ľudovít Rajter, Ladislav Slovák), es entstanden ein eigenes Operettentheater (Nová scéna, 1946), der Chor der Slowakischen Philharmonie (Slovenský filharmonický zbor), die Slowakischen Madrigalisten (Slovenskí madrigalisti), der Kinderchor des Tschechoslowakischen Rundfunks (Detský zbor Československého rozhlasu), Bohdan Warchals Slowakisches Kammerorchester (Slovenský komorný orchester Bohdana Warchala, 1960), das Ensemble für alte Musik Musica aeterna (1973). Auf professionellem Niveau repräsentierten die Slowakei die Volkskunstensembles Lúčnica und SĽUK (1949), die Interessenvereinigungen Vojenský umelecký súbor (1951) und das Hochschulensemble Technik. Internationale Resonanz fanden die Festivals Bratislavská hudobná jar (P.er Musikfrühling, 1950) und Bratislavské hudobné slávnosti (P.er Musikfest, 1962) mit Medzinárodná tribúna mladých interpretov (Internationale Tribüne junger Interpreten, unter Schirmherrschaft der UNESCO), Festivals der Populärmusik Bratislavská lýra (P.er Lyra, 1966), die Bratislavské jazzové dni (P.er Jazztage), Tage der modernen (Melos-Ethos) und der alten Musik (Dni starej hudby). Das System des Schulwesens wurde durch die Musikakademie (Vysoká škola múzických umení, 1949) komplettiert, bestimmt für die Ausbildung von Komponisten, Interpreten und später auch Musiktheoretikern. Die wissenschaftliche Forschung präsentiert das Institut für Musikwissenschaft der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (Ústav hudobnej vedy Slovenskej akadémie vied, 1951). Nach einer Pause (1939–45) gewann die Lehre am Lehrstuhl für Musikwissenschaft unter Jozef Kresánek (1913–86) wieder an Profil.

Die autonome kompositorische Entwicklung nach 1945 wies drei Etappen auf: eine weiterführende, ethnische Spezifika akzentuierende (bis Ende der 1950er Jahre), eine avantgardistische, mit Merkmalen schöpferischen Suchens (1960/70er Jahre) und eine postmoderne (seit Mitte der 1980er Jahre). Im kompositorischen Bereich profilierten sich nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Komponistengenerationen. In den 1940/50er Jahren v. a. Schüler von Moyzes und Suchoň wie Šimon Jurovský (1912–63), Ladislav Holoubek (1913–94), Oto Ferenczy (1921–2000), Ján Zimmer (1926–93), Tibor Andrašovan (1917–2001) und Bartolomej Urbanec (1918–83). Die zahlreiche Komponistengeneration der 1960er Jahre vertraten anfangs v. a. Absolventen der Kompositionsklassen von Moyzes und Cikker: Ladislav Burlas (* 1927), Ilja Zeljenka (* 1932), Ivan Hrušovský (1927–2001), Pavol Šimai (* 1930), Roman Berger (* 1930), Miroslav Bázlik (* 1931), Juraj Pospíšil (* 1931), Jozef Malovec (1933–98) und Dušan Martinček (* 1936). Zu den Teilnehmern der Seminare von Smolenice über die Musik des 20. Jh.s unter Führung des Musikwissenschaftlers Peter Faltin (1939–81; später in Köln/D tätig) gehörten v. a. Ladislav Kupkovič (* 1936), Ivan Parík (* 1936) und P. Kolman. In der 2. Hälfte der 1960er Jahre reihten sich in diese Generation Jozef Sixta (* 1940), Juraj Hatrík (* 1941), Juraj Beneš (* 1940), Vladimír Bokes (* 1946), Hanuš Domanský (* 1944) und Igor Dibák (* 1947) ein. Kompositorisch war diese Generation von Moyzes und Cikker geprägt, später von Očenáš und Kardoš. Die drei Letztgenannten schulten auch die meisten Vertreter der Postmoderne: Vladimír Godár (* 1956), Iris Szeghy (* 1956), Víťazoslav Kubička (* 1953 ), Martin Burlas (* 1955), Daniel Matej (* 1963) u. a. Als Interpreten traten in den 1940/50er Jahren die Sänger und Sängerinnen Janko Blaho (1901–81), Helena Bartošová (1905–81), Margita Česányiová (* 1911), Mária Kišoňová-Hubová (* 1915) und Štefan Hoza (1906–82) hervor, in den 1970er Jahren die Pianisten Stanislav Zamborský (* 1946), Ida Černecká (* 1949) und Daniela Varínska-Rusó (* 1946). Internationale Anerkennung erlangte die slowakische Sängerschule der 1960–80er Jahre: L. Popp, E. Gruberová, Peter Dvorský (* 1951), Sergej Kopčák (* 1948), Gabriela Beňačková (* 1947), Magdaléna Hájossyová (* 1946), Peter Mikuláš (* 1954), Ľubica Rybárska (* 1958) u. a. In der Musikwissenschaft profilierten sich neben Generalisten wie J. Kresánek, Ernest Zavarský (1913–95), Ladislav Burlas (* 1927), Oskár Elschek (* 1931) und Ladislav Mokrý (1932–2000) die Musikhistoriker (überwiegend Schüler Kresáneks) Richard Rybarič (1930–89), Jana Mária Terrayová (1922–93), Pavol Polák (* 1925), Darina Múdra (* 1942), Ladislav Kačic (* 1951), Jana Lengová (* 1952) und Marta Hulková (* 1953), die Musikethnologen Ladislav Leng (1930–73), Alica Elscheková (* 1930), Stanislav Dúžek (* 1934), Musiktheoretiker und Spezialisten für das 20. Jh. Ivan Hrušovský (1927–2001), P. Faltin, Igor Vajda (1935–2001) und Ľubomír Chalupka (* 1945).


Literatur
D. Lehotská, Hospodársky, politický a kultúrny vývoj Bratislavy [Die Entwicklung von Wissenschaften, Künsten und Politik in P.] 1960; Vlastivedný slovník obcí na Slovensku l [Lex. der Orte in der Slowakei] 1977; NGroveD 3 (1980) [Bratislava]; L. Burlas, Slovenská hudobná moderna [Slowakische Musikmoderne] 1983; R. Rybarič, Dejiny hudobnej kultúry na Slovensku I. Stredovek, renesancia, barok [Gesch. der Musikkultur in der Slowakei I. Mittelalter, Renaissance, Barock] 1984; A. Špiesz, Bratislava v 18. storočí [Bratislava im 18. Jh.] 1987; D. Múdra, Musikalische Klassik in der Slowakei in Zeitdokumenten 1996; MGG 7 (1997); Encyklopaedia Beliana 2 (2001); O. Elschek (Hg.), A History of Slovak Music 2003; D. Múdra in G. J. Winkler (Hg.), [Kgr.-Ber.] Joseph Haydn und die Oper seiner Zeit. Eisenstadt 1988, 1992; M. Pandi/F. Schmidt in Das Haydn Jb. 8 (1971); C. Ottner (Hg.), Franz Schmidt und P. 1999.

Autor*innen
Darina Múdra
Letzte inhaltliche Änderung
11.4.2019
Empfohlene Zitierweise
Darina Múdra, Art. „Pressburg (deutsch für slowakisch Bratislava, ungarisch Pozsony, lateinisch Posonium, Istropolis)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 11.4.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001ddcc
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

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Gedenktafel unterhalb der Orgelempore im Dom St. Martin© Christian Fastl
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10.1553/0x0001ddcc
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