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LiechtenauerLiechtenauerJohann: (Lichtenauer), Familie
Johann: * --ca. 1629 (Ort?), begr. 17.1.1701 Baden/NÖ. Kalkant und Orgelbauer. Er ließ sich im Sommer 1685 in Baden nieder, wo er ein zerstörtes Haus erwarb und bis 1700 als Orgelbauer tätig war. Er wird in den Badener Akten 1685 als Kalkant, Orgelmacher und Organist der verwitweten Kaiserin bezeichnet, womit nur Eleonora (II.) gemeint sein kann. Womöglich war L. aber als solcher nur kurz tätig, und zwar 1683–85 in der Nachfolge von Johann Niderhauser. In Baden hat L. einiges Ansehen erworben und wurde in den Äußeren Rat gewählt. 1689 baute er die neue Orgel für Mariazell (II/20), die sich seit 1753 in St. Veit am Vogau/St (s. Abb.) befindet, wobei seine Erbauerschaft nicht unumstritten ist, da Werk und Gehäuse deutliche Ähnlichkeiten mit Arbeiten aus der Egedacher-Werkstätte zeigen. Ansonsten ist von L. nur eine kleine Reparatur an der Orgel in Baden bekannt.
Literatur
St. Hanheide in St. Hanheide/R. Geisbauer (Hg.), Paul Ignaz Liechtenauer. Sechs Messen op. 2 1741, 2020; G. Allmer in Das Orgelforum Nr. 6 (2004); G. Allmer, Fs. zur Wiedereinweihung der restaurierten Orgel in der Pfarrkirche St. Veit am Vogau u. zum 13. Internationalen Symposium des Österr. Orgelforums 2002 (online-Ausgabe); G. Allmer in Principal 1 (1998) (online-Ausgabe); H. Seifert in M. Angerer et al. (Hg.), Fs. Othmar Wessely zum 60. Geburtstag 1982 [ad Niderhauser]; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch der Pfarre Baden-St. Stephan 1688–1707, Todesfälle, pag. 102.


Sein Sohn

Paul Ignaz: * 1673/74 (Ort?) [wohl nicht Wien], begr. 13.6.1756 Osnabrück/D. Organist, Kapellmeister, Komponist. Über seine musikalische Ausbildung ist nichts bekannt. Er verließ Baden nach dem Tod seiner Mutter und war 1711–13 Hofkapellmeister am Hof des Kurfürsten von Trier/D, Karl III. Joseph v. Lothringen (einem Enkel von K. Ferdinand III. und Neffen von K. Leopold I.), in Koblenz-Ehrenbreitstein/D. Nach einer erfolglosen Bewerbung als Domkapellmeister in Köln/D (1714) wurde L. 1715 Organist (und Kapellmeister) am Dom zu Osnabrück, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Seine gedruckten Opera waren weit verbreitet (Deutschland, Österreich, Italien [op. 1 bereits 1737 in Rom nachweisbar], Schweiz, Böhmen), die Jesuitendramen gelangten in Köln, Düsseldorf/D, Münster/D, Koblenz, Jülich/D und Trier zur Aufführung.


Werke
24 Offertorien (gedruckt 1736 als op. 1), 6 Messen (gedruckt 1741 als op. 2), Konzert f. Ob., Streicher und B. c. – Nicht erhalten: 1 geistliche Oper Daphnis oder göttliche Liebe…, 9 Jesuitendramen (Texte erhalten), 3 Messen, 2 Requien, 2 Te Deum, 6 Marianische Antiphonen, zahlreiche (geistliche) Arien und Duette.
Literatur
St. Hanheide in St. Hanheide/R. Geisbauer (Hg.), Paul Ignaz Liechtenauer. Sechs Messen op. 2 1741 Innsbruck,  (Gert). 429ff..Ammann Graz,  1-7,  Prag,  Kassel, in Aderhold in: Werner (Michael).  Litschauer/Walburga Kube Salzburg, 1971/72 55.Internationale Stiftung Mozarteum  Linz,  14/1 und 14/2,  völlig neu bearbeitete Auflage/ Berlin, in Stammler in: Wolfgang (Kurt).  Ruh Wien, in Grasberger in: Renate (Erich Wolfgang Anton Bruckner Dokumente und Studien).  PartschJournal of Musicological Research. Aufl. 2-3 133–145. Atzenbrugg,  Stuttgart, in Hermand in: Jost (Reinhold).  Grimm Prag,  Wien, 58 Musical Quarterly. Aufl. 349–364. 43, 281.39 Singende Kirche. Aufl. 127–132. New York,  (Murray). Current Musicology. Aufl. 37-38 75–88.Dineen28 Musikforschung. Aufl. 153–156. 15,  Berlin, in Müller in: Gerhard (Gerhard Theologische Realenzyklopädie).  770–778KrauseWien Innsbruck,  Tutzing,  (Hubert). 335ff..Unverricht Graz,  Die Wiener Schule und die Alte Musik,  Wien, in Muxeneder in: Therese (Eike Journal of the Arnold Schönberg Center 15).  247–259Feß Berlin,  (Werner). 54 Schuder 29, Studien zur Musikwissenschaft. Aufl. 171–195. Lanham,  Malmö, , 2020 [mit WV]; St. Hanheide in Musica Sacra Innsbruck,  (Gert). 429ff..Ammann Graz,  1-7,  Prag,  Kassel, in Aderhold in: Werner (Michael).  Litschauer/Walburga Kube Salzburg, 1971/72 55.Internationale Stiftung Mozarteum  Linz,  14/1 und 14/2,  völlig neu bearbeitete Auflage/ Berlin, in Stammler in: Wolfgang (Kurt).  Ruh Wien, in Grasberger in: Renate (Erich Wolfgang Anton Bruckner Dokumente und Studien).  PartschJournal of Musicological Research. Aufl. 2-3 133–145. Atzenbrugg,  Stuttgart, in Hermand in: Jost (Reinhold).  Grimm Prag,  Wien, 58 Musical Quarterly. Aufl. 349–364. 43, 281.39 Singende Kirche. Aufl. 127–132. New York,  (Murray). Current Musicology. Aufl. 37-38 75–88.Dineen28 Musikforschung. Aufl. 153–156. 15,  Berlin, in Müller in: Gerhard (Gerhard Theologische Realenzyklopädie).  770–778KrauseWien Innsbruck,  Tutzing,  (Hubert). 335ff..Unverricht Graz,  Die Wiener Schule und die Alte Musik,  Wien, in Muxeneder in: Therese (Eike Journal of the Arnold Schönberg Center 15).  247–259Feß Berlin,  (Werner). 54 Schuder 29, Studien zur Musikwissenschaft. Aufl. 171–195. Lanham,  Malmö,  141 (2021); GerberATL 1 (1790); EitnerQ 6 (1902); https://de.wikipedia.org (12/2023); www.uni-osnabrueck.de (12/2023).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
12/02/2024
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Liechtenauer (Lichtenauer), Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 12/02/2024, abgerufen am ), https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_L_3/Liechtenauer_Familie.xml
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Johann Liechtenauer, Orgel von St. Veit am
				Vogau, ursprünglich in Mariazell© Christian
				Fastl
© Christian Fastl


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