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Hermann, Hermann, true Rudi (eig. Rudolf)
* 1886-01-2424.1.1886 Wien, † 1956-08-2222.8.1956 Wien. Wienerliedsänger. Sohn eines aus Böhmen stammenden Bräuers und Jüngstes von fünf Kindern. Nach der Schule fehlte das Geld für eine Berufsausbildung. In der Folge gründete er mit seinem Jugendfreund Edi Stadler (* 15.10.1889 Wien, † 1.8.1958 Klosterneuburg/NÖ) ein Duett. Ihre ersten Auftritte hatten die beiden schon ab 1901 mit der neu gegründeten Volkssängergesellschaft von P. Wichart in ihrem Heimatbezirk Erdberg (Wien III), und sie konnten sich bald einen Namen machen. Während des Ersten Weltkriegs diente H. zunächst bei den Hoch- und Deutschmeistern (IR Nr. 4), nach einer Verwundung bei den Feldjägern. Am 31.8.1915 heiratete er als Sanitätssoldat Leopoldine, geb. Karlasch (* 29.3.1892 Wien, † 6.1.1970 Wien; Scheidung am 7.9.1937, Wiederverheiratung am 4.1.1939), die (Halb?-)Schwester von Stadlers Frau Wilhelmine Josefa Gudernatz (* 21.4.1883 Wien), mit der er zwei Söhne (Wilhelm, * 22.5.1916 Wien und Friedrich [Fritz], * 1.5.1918 Wien) hatte. Nach Kriegsende setzte er die Zusammenarbeit mit E. Stadler fort und trat im In- und Ausland auf. 1922 wurde das Duo als „Wiens bestes Stimmungsduett“ (Neues Wr. Tagbl. 27.1.1922, 28) und 1930 als „die besten Sänger und Jodler-Duettisten Wiens“ (Die Stunde 14.6.1930, 4) beworben. Die beiden nahmen spätestens ab diesem Jahr auch Schallplatten auf. Darüber hinaus hatte H. auch Auftritte als Solist und mit anderen Gesangspartnern. So sang er ab 1925 mit Charly Machalla und Karl Kubala im Weinhaus (Wien XVI) von M. Starecek, mit der er spätestens seit 1928 auch im Duett auftrat. Rasch etablierten sich die beiden als das führende Duo im Bereich Wienerlied, nahmen mehrere Schallplatten auf (s. Tbsp.) und waren regelmäßig auf Radio Wien (beworben als „Radio-Duo“ [Illustrierte Kronen-Ztg. 10.2.1933, 12]) zu hören. 1941 feierte H. sein 40-jähriges Künstlerjubiläum im Rahmen einer Festakademie im Hotel Wimberger (Wien VII), an der zahlreiche bekannte Proponenten des Wienerlieds (u. a. H. Elsner, T. Mally, Wondra und Zwickel, F. Schier, H. Strecker, K. Föderl, W. Jelinek) mitwirkten. Zehn Jahre später feierte H. sein 50-jähriges Künstlerjubiläum im Gasthaus Gschwandner (Wien XVII).
Tondokumente
Das ist Urweanerisch. Mizzi Starecek & R. H. Volume I (1927–1939), Basilisk Records DOCD-3009; Singt’s doch wieder Wiener Lieder. Mizzi Starecek & R. H. Volume II (1930–1939), Basilisk Records DOCD-3015.
Werke
Schallplattenaufnahmen.
Literatur
E. Weber in Wien. Musikgeschichte 1 (2006); S. Schedtler (Hg.), Wienerlied und Weana Tanz 2004; Das Kleine Volksbl. 17.10.1941, 5, 27.10.1941, 4; Kleine Volks-Ztg. 25.10.1941, 5; Neues Wr. Tagbl. 27.1.1922, 28, 25.10.1941, 4; Die Stunde 21.3.1928, 4, 14.6.1930, 4, 6.7.1930, 4; Illustriertes Wr. Extrabl. 15.6.1925, 6, 5.5.1926, 12, 17.1.1927, 6; Illustrierte Kronen-Ztg. 10.2.1933, 1, 20.10.1941, 42; Wr. Kurier 6.3.1951, 3; Taufbuch der Pfarre St. Peter und Paul (Wien III) 1885–86, fol. 16 u. 1888–89, fol. 409; Trauungsbuch der Pfarre St. Johann Evangelist (Wien X) 1915, fol. 146; Taufbuch der Pfarre Altottakring (Wien XVI) 1892, fol. 196; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
20.12.2023
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Hermann, Rudi (eig. Rudolf)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 20.12.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e84d3
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Das kleine Volksbl. 17.10.1941, 5© ANNO/ÖNB
HÖRBEISPIELE

Der Hechtenfänger (M u. T: C. Lorens) mit dem Original-Lanner-Quartett, Polydor 1629 A

Singt’s doch wieder Wiener Lieder (M: K. Föderl, T: Robert Ascher) mit M. Starecek und Schrammel-Terzett, Columbia DW 4651

DOI
10.1553/0x003e84d3
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