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Poppy, Poppy, true Alba (eig. Albertine Adele)
* 1887-03-1919.3.1887 Wien, † 1963-11-1919.11.1963 Innsbruck. Geigerin, Bratschistin. Tochter des böhmischen Eisenbahningenieurs Edmund P. und dessen Frau Adelheid, geb. Lindner. 1907–11 studierte P. Violine bei K. Prill am Konservatorium der GdM bzw. der Wiener MAkad., im Nebenfach u. a. Viola und Klavier. In ihrem vorletzten Studienjahr wirkte P. bei zwei Vortragsübungen mit: Am 15.12.1909 führte sie mit Paula von Bene-Jary (V. 1), Anna Baradieser (V. 2) und Marie Lazansky (Vc.) das Streichquartett in B-Dur (KV 458) von W. A. Mozart auf. Am 19.5.1910 konzertierte P. gemeinsam mit H. Lampl (Kl.), Fritz Rothschild (V. 1), B. Buchbinder (Va.) und Albin Antosch (Vc.). Ihre Reifeprüfung legte P. mit vorzüglichem Erfolg ab. Bei der Schlussproduktion der Abiturienten 1911 spielte sie die Fantasia Appassionata von Henri Vieuxtemps. Danach war sie sowohl als Geigerin als auch als Bratschistin aktiv. Aus einem Brief von 1913 an Hans Zauner geht hervor, dass sie eine vielbeschäftigte Musikerin war. 1916–19 Bratschistin des Alberdingk-Quartetts (neben E. Alberdingk [V. 1], Susi Lachmann [V. 2] und Elisabeth Bockmayer [Vc.]) mit Auftritten u. a. in Pilsen und Teplitz-Schönau. In ihren Kammermusikabenden Zusammenarbeit u. a. mit P. Weingarten (Kl.). Während des Ersten Weltkriegs gaben sie Benefizkonzerte u. a. 1915 in Klosterneuburg, 1916 in Mödling und 1917 im Stadttheater Klagenfurt. Das Quartett spielte auch bei Frontkonzerten und der Eröffnung des Bundestheaters in Wien 1917. Dazu trat P. auch bei Benefizkonzerten in anderen Besetzungen auf. Nach Kriegsende wirkte sie in zwei volkstümlichen Symphoniekonzerten des Wiener Tonkünstlerorchesters mit. 1923 war sie Mitglied des Malcher-Quartetts (mit Rudolf Malcher [V. 1], Erwin Kerschbaumer [V. 2] und Lucian Horwitz [Vc.]). Etwa 1928/29 war P. Bratschistin des Streichquartetts Kolbe (neben Margarete Kolbe-Jüllich [V. 1], Herta Martini-Schachermaier [V. 2] und Leontine Gärtner [Vc.]). Im Damen-Streichquartett bzw. Anita Ast-Quartett um A. Ast (V. 1) spielte sie darüber hinaus ab 1928 die zweite Violine neben A. Haldenwang-Baradieser (Va.) und Lucie Weiß (Vc.). Diese Besetzung war am 24.8.1929 erstmals auf Radio Wien zu hören und am 28.11.1930 auf Radio München. Spätestens ab 1935 folgte eine Besetzungsänderung: P. wechselte zur Viola, dazu kamen Lilly Sieber (V. 2) und Luitgard Wimmer (Vc., s. Abb.). Am 10.3.1935 führten sie in der neuen Besetzung A. v. Arbters Quintett, op. 19 mit dem Komponisten am Klavier im Radio auf. In weiteren Sendungen spielten sie u. a. auch Kompositionen von Anitas Vater M. W. Ast. Als Bratschistin war P. auf Radio Wien darüber hinaus sowohl solistisch (begleitet u. a. von Adolf Broschek oder O. Dachs) als auch in verschiedenen Kammermusikbesetzungen tätig. Im Dezember 1937 konzertierte sie als Bratschistin mit dem Ostmärkischen Kammerorchester. Bis 1939 war P. noch auf Radio Wien zu hören, danach verliert sich ihre Spur.
Ehrungen
Prämium der Wiener MAkad. von 100 Kronen 1911.
Literatur
Allgemeiner Tiroler Anzeiger 20.7.1929, 12, 24.8.1929, 12; Arbeiter-Ztg. 29.11.1914, 10; Badener Ztg. 19.10.1923, 3, 21.12.1923, 4; Das interessante Bl. 31.5.1917, 13; Die Neue Ztg. 21.7.1932, 8; Die Stunde 17.6.1936, 4; Dt. Volksbl. (Mittagsausgabe) 1.7.1911, 3; Freiheit! 8.11.1928, 4; Illustrierte Kronen Ztg. 1.9.1931, 3; Innsbrucker Nachrichten 21.2.1936, 8, 22.5.1936, 8, 29.1.1937, 8; Kärntner Ztg. 5.7.1917, 4; Linzer Volksbl. (Rundfunkbeilage) 4.10.1934, 3; Mödlinger Ztg. 1.10.1916, 3; NFP 10.4.1919, 11, 25.11.1928, 14, 22.9.1929, 24, 29.11.1929, 12; Neues Wr. Journal 1.7.1911, 6, 12.11.1916, 19; Neues Wr. Tagbl. (Morgenausgabe) 1.7.1911, 12, 23.2.1915, 10, 7.4.1915, 8, 14.11.1920, 8, 19.11.1928, 4; Neues Wr. Abendbl. 31.1.1935, 3, 14.12.1937, 5; Neuigkeits Welt-Bl. 15.4.1917, 5; Pilsner Tagbl. 29.6.1916, 7, 7.7.1916, 4, 9.7.1916, 8; Radio Wien 5.9.1930, 45; Reichspost 23.2.1929, 12; Arbeiterwille 27.7.1929, 8; Salzburger Volksbl. (Faschingsbeilage) 2.3.1935, 6, 13.6.1936, 14; Teplitz-Schönauer Anzeiger 31.8.1916, 5; NZfM 1 (1938), 55; Taufbuch der Pfarre St. Elisabeth 1887–88 (Wien IV), fol. 29; ÖNB, Musikslg., Brief an Hans Zauner v. 13.11.1913; ÖNB, Hs.slg., Brief an Joseph Marx v. 4.1.1929; www.genteam.at (8/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte der GdM bzw. der MAkad.; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Clarissa Jamy-Stowasser
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
18.1.2023
Empfohlene Zitierweise
Clarissa Jamy-Stowasser/Monika Kornberger, Art. „Poppy, Alba (eig. Albertine Adele)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.1.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003dfc4b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Radio Wien 12.9.1930, 24© ANNO/ÖNB
Der Wr. Tag 26.7.1932, 10© ANNO/ÖNB
Anita-Ast-Quartett (Anita Ast, Lilly Sieber, Alba Poppy, Luitgart Wimmer, Rundfunkwoche 31.12.1938, [7])© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003dfc4b
GND
Poppy, Alba (eig. Albertine Adele): 1287082017
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