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FrankFranktrue (geb. Margoles), Cäcilie (Cäcilia, Cäzilie, Cäzilia, Cäciliä, Cecilia; eig. Jette Zilli)
* 1846-10-1818.10.1846 Wien, † 1924-10-1111.10.1924 [nicht 1936] Wien. Pianistin und Pädagogin. Die Tochter eines aus Lemberg stammenden jüdischen Handelsmanns zeigte bereits im Kindesalter eine große musikalische Begabung und debütierte in einem Konzert der Wiener Philharmoniker im Kärntnertortheater. 1859–65 studierte sie bei F. Ramesch und J. Dachs Klavier sowie Deklamation, Generalbass, Theorie und Italienisch am Konservatorium der GdM. Nach anfänglichen Konzerttätigkeiten in Wien, u. a. im Musikverein (1865/66), zog sie 1866 nach Esseg (Osijek/HR), wo sie den Zahnarzt Johann Frank (* 18.10.1842 Esseg/Slawonien [Osijek/HR], † 3.10.1903 Wien) heiratete und als Pianistin und Konzertveranstalterin agierte. 1871/72 dürfte sie als Pianistin in Agram konzertiert haben. Anschließend übersiedelte sie wieder nach Wien, wo sie 1879 u. a. mit dem Florentiner Quartett und 1880 mit dem Radnitzky-Quartett auftrat. Zwischen 1880/93 begleitete sie mehrere Kammermusikabende des Hellmesberger-Quartetts. Ab ca. 1881–1923 war sie als Lehrerin für Klavier und Kammermusik v. a. für junge Damen tätig und veranstaltete ab 1882 jährlich ein bis drei Konzerte ihrer Schülerinnen (u. a. Vilma von Webenau [1875–1953] und G. Hinterhofer), die spätestens ab 1893 vorrangig in ihrem Salon (Wien I) abgehalten wurden. Ab 1895 konzertierte sie mit dem Fitzner-Quartett, welches sie gelegentlich auch bei ihren Soireen musikalisch unterstützte. 1886/87 wirkte sie bei Konzerten des Rosé-Quartetts mit. Zumindest 1887 war sie auch als Liedbegleiterin tätig. 1888 spielte sie bei einem Wohltätigkeitskonzert von J. B. Gänsbacher in Mondsee/OÖ im Salzkammergut, bei dem auch ihr Sohn Ernst (* 4.12.1868 Dalj/Slawonien [HR], † 17.7.1941 Wien; k. u. k. Oberleutnant) als Violinist auftrat. Ab 1906 wirkten regelmäßig Musikerkollegen und -kolleginnen wie R. Fitzner, J. B. Gänsbacher und C. Horn bei ihren Schülerinnenproduktionen mit. Gemeinsam mit ihren Schülerinnen und u. a. R. Fitzner gestaltete sie zwischen 1907/10 auch Wohltätigkeitskonzerte. Darüber hinaus war sie Vorsitzende des Damen-Komitees für Margareten (Wien V). Am 27.1.1897 erfolgte ihre katholische Taufe in Wien. In ihren Nachrufen wird sie als einstiges Wunderkind bezeichnet. Als Pianistin und Lehrerin war sie in Wiener Kreisen hoch angesehen und zählte mitunter C. Schumann, J. Brahms, F. Liszt, T. Billroth und J. Epstein zu ihrem Freundeskreis. Möglicherweise ging sie auch auf Konzertreise mit D. Popper und F. Liszt. Zu ihrem Andenken wurde 1925–31 jährlich im Oktober ein Requiem in St. Stephan zelebriert.
Ehrungen
Silberne Gesellschaftsmedaille des Konservatoriums der GdM 1865.
Literatur
F. Jansa, Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort und Bild 21911; Eisenberg 1893; I. Korotin (Hg.), biografiA 1 (2016); S. Wosnitzka in A. Babbe/V. Timmermann (Hg.), Musikerinnen und ihre Netzwerke im 19. Jh. 2016; G. Gojković in Anali Zavoda za Znanstveni Rad u Osijeku 13 (1997); Bll. f. Musik, Theater u. Kunst 23.2.1866, 4; Wr. Ztg. 6.3.1866, 5; Neues Fremden-Bl. 6.3.1866, 5; Signale f. die musikalische Welt 1879, Nr. 12, 184, 1881, Nr. 30, 468; Die Presse 31.1.1879, 9, 17.10.1886, 15, 2.2.1887, 16; NZfM 7.2.1879, 6, 9.10.1885, 7; Dt. Musik-Ztg. 1880, Nr. 14, 82, 1895, Nr. 2, 19; Morgen-Post 13.10.1880, 4; Wr. Sonn- u. Montags-Ztg. 28.11.1880, 4; Wr. Ztg. 24.10.1880, 3; NFP 5.3.1881, 6, 25.12.1892, 15, 9.10.1881, 6, 10.1.1882, 7, 13.5.1883, 6, 8.5.1884, 6, 19.5.1885, 6, 4.5.1887, 6, 18.4.1889, 6, 7.5.1890, 7, 13.5.1891, 6, 25.5.1892, 8, 25.5.1893, 7, 10.4.1894, 7, 24.10.1894, 6, 15.5.1895, 8, 5.4.1896, 10, 20.5.1897, 8, 22.9.1899, 7, 21.9.1903, 9, 29.5.1903, 11, 4.4.1907, 10, 21.6.1920, 5, 9.10.1928, 7; Wr. Allgemeine Ztg. 1.11.1884, 7, 22.3.1885, 7; [Linzer] Tages-Post 21.8.1888, 2; Salzburger Volksbl. 25.8.1888, 5; Montags-Revue aus Böhmen 14.5.1900, 8; Die Zeit 4.10.1903, 21; Der Tag 10.10.1925, 8; Reichspost 10.10.1931, 5, 13.10.1924, 6; Neues Wr. Journal 6.10.1929, 25, 9.12.1919, 13; Sport & Salon 3.6.1905, 15, 9.6.1906, 15, 25.5.1912, 16; Wr. Montags-Journal 15.4.1907, 8; Das Vaterland 19.1.1908, 8; Dt. Volksbl. 22.4.1910, 14, 3.5.1911, 19, 30.6.1921, 3; Neues Wr. Tagbl. 24.4.1911, 15; Ischler Wochenbl. 14.6.1914, 6; Obzor 21.11.1871, o. S.; Narodne novine 1.5.1872, o. S.; Rechenschaftsbericht der Direction der GdM an die Generalversammlung vom 2. Dezember 1863, 1864, 16; Geburtsbuch A der IKG Wien, 1826–48, RZ 2258; Taufbuch der Pfarre St. Stephan (Wien I) 1894–98, fol. 156; Sterbebuch der Pfarre St. Augustin (Wien I) 1920–38, fol. 44 u. 1899–1919, fol. 53; www.genteam.at (2/2022); www.geni.com (2/2022); https://austria-forum.org (3/2022); eigene Recherchen (WStLA [TBP 1903 u. 1924]; Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Lehmann-Adressbücher; www.anno.ac.at; http://dnc.nsk.hr).

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
28.4.2022
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger, Art. „Frank (geb. Margoles), Cäcilie (Cäcilia, Cäzilie, Cäzilia, Cäciliä, Cecilia; eig. Jette Zilli)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 28.4.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d61df
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Das interessante Blatt 6.11.1924, 13© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003d61df
GND
Frank(geb. Margoles), Cäcilie (Cäcilia, Cäzilie, Cäzilia, Cäciliä, Cecilia; eig. Jette Zilli): 1263884938
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