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Kátay Kátay Julius: (Katay), Ehepaar
Julius: * 1883-07-077.7.1883 Wien, † 1957-07-2929.7.1957 Christchurch/UK. Kapellmeister und Pianist. Sohn eines aus Ungarn zugezogenen jüdischen Beamten. Er studierte 1903–1907 Komposition und Kontrapunkt bei H. Grädener, Orgel bei J. Vockner, Harmonielehre bei R. Fuchs sowie Klavier, Instrumentenkunde und Orchesterübung am Konservatorium der GdM. Ca. 1906/07 dürfte er als 1. Kpm. am Apollotheater in Nürnberg/D tätig gewesen sein. Es folgten Engagements als 2. Kpm. am Stadttheater in Meran (1907/08), als Kpm. am Deutschen Theater in Lodz (Łódź/PL; 1908/09) sowie als 1. Kpm. am Stadttheater in Innsbruck (1909/10). 1908 Austritt aus dem Judentum. 1909–12 war er als 1. Kpm. am Stadttheater Ostrau sowie bei den Sommerspielen des Königlichen Wilhelma-Theaters in Stuttgart/D aktiv. In Ostrau dirigierte er außerdem die Konzerte des Deutschen Musikvereins. 1912–16 wurde er für ein Engagement als Kpm. an das Carl-Schultze-Theater nach Hamburg/D berufen und trat in Wien gelegentlich als Gastdirigent und Klavierbegleiter auf. 1916–20 war er als 1. Kpm. im Ronacher unter der Leitung von Egon Dorn (1871–1938) beschäftigt, wobei er zwischenzeitlich im Ersten Weltkrieg diente. 1918 leitete er die musikalische Begleitung der Tanzabende von G. Wiesenthal, 1919 auch jener ihrer Schwestern und von Hilde Schlager (?–?) im Konzerthaus und Musikverein. Die Schwestern Wiesenthal wirkten auch bei der von ihm geleiteten UA seiner Pantomime Die Rose (1920) in der Volksoper mit. 1918/19–20 war K. als 1. Kpm. am Komödienhaus und 1920 an einer Operettenproduktion des Metropoltheaters in Berlin beschäftigt. Daraufhin (1920/21) ging er als 1. Opernkpm. an das Stadttheater nach Graz und dirigierte die Grazer Philharmoniker. 1921/22 folgte eine Tätigkeit in den Kammerspielen des Deutschen Volkstheaters. Zw. 1922/28 war er Opernchef am Deutschen Theater in Brünn und Dirigent der Brünner Philharmoniker. 1926/27 unterrichtete er an der Lutwak-Patonay-MSch. und war 1927–38 Dirigent des Wiener Kaufmännischen Gesangvereins und von dessen Frauenchor. 1928/29 lehrte er am Neuen Wiener Konservatorium. Spätestens ab da gab er auch Privatunterricht in Musiktheorie, Opernpartien-, Opernensemble- und Konzertrepertoirelehre, außerdem bot er Korrepetition an. Bevor er Ende 1938 nach England emigrierte (Exil), war K. 1931–38 regelmäßig als Dirigent und Klavierbegleiter im Hörfunk zu hören. 1940 ließ er sich in Keswick/GB nieder, wo er das Mid-Cumberland Orchestra sowie den Keswicker Frauenchor gründete und leitete. Nebenbei unterrichtete er Musik in nahegelegenen Kleinstädten (Cockermouth, Wigton sowie Ambleside) und hielt Vorträge über die Wiener Musikkultur.
Ehrungen
Dr. Steger-Stipendium 1905/06.
Werke
Pantomime Die Rose (nach Motiven v. J. Offenbach u. F. von Suppè) 1920.


Margarete (Margarethe, Margaret, Grete; geb. Golwig-Hofbauer [Golwig, Hofbauer]: * 15.5.1901 Wien, † 30.10.1983 Wien). Musikpädagogin. Studierte 1914–18 Klavier bei H. Reinhold und Josef Saphier (1859–1940) an der Wiener MAkad. und gab anschließend bis zu ihrer Emigration (1938) Privatunterricht in Klavier, Gitarre und Laute in Wien. Seit 3.7.1923 verheiratet. Spätestens 1955 dürfte sie nach Wien zurückgekehrt und weiterhin ihrer Tätigkeit als Musiklehrerin nachgegangen sein.


Literatur
Müller-Asow 1929; [Fs.] 25 Jahre Neues Wr. Konservatorium 1934, 46; Neues Wr. Tagbl. 29.3.1907, 11, 22.9.1908, 11, 3.7.1912, 15, 18.11.1916, 15, 26.1.1919, 10, 14.4.1919, 9, 24.12.1920, 9, 29.8.1923, 8, 15.12.1927, 31; Innsbrucker Nachrichten 15.9.1909, 5, 23.2.1910, 5, 17.3.1910, 6; NFP 22.1.1918, 11, 29.8.1916, 12, 29.9.1922, 16; Fremden-Bl. 21.4.1916, 9; [Linzer] Tages-Post 17.2.1928, 14; Grazer Mittags-Ztg. 20.9.1920, 2, 24.5.1921, 3, 16.7.1921, 4; Die Zeit 9.10.1918, 6; Die Stunde 12.4.1925, 7; Allgemeiner Tiroler Anzeiger 5.10.1909, 5; Neues Wr. Journal 14.7.1911, 9, 1.5.1920,12, 19.9.1929, 11, 9.10.1930, 14, 18.9.1932, 29; Der Humorist 10.5.1909, 3, 1.9.1911, 6, 10.7.1912, 6, 10.8.1912, 2, 8.3.1924, 4; Lancashire Evening Post 2.8.1957, 7; Notes by the Way 29.3.1947, 12; Ellesmere Port Pioneer 31.3.1950, 4, 14.4.1950, 4; Geburtsbuch der IKG Wien 1883/84, RZ 1119; www.geni.com (10/2022); www.lexm.uni-hamburg.de (10/2022); www.ancestry.com (11/2022); eigene Recherchen (Bühnen-Jb.er; Jahresberichte des Konservatoriums der GdM bzw. der Wiener MAkad.; www.anno.onb.ac.at; www.britishnewspaperarchive.co.uk; www.genteam.at; Veranstaltungsarchive [Wr. Konzerthaus, Musikverein]; Lehmann-Adressbücher).

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
18.1.2023
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger, Art. „Kátay (Katay), Ehepaar‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.1.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003dfc41
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Julius Kátay (Die Bühne 189 (1928), [Umschlagrückseite])© ANNO/ÖNB
Julius Kátay ( Neues Wr. Tagbl. 15.12.1928, 5)© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003dfc41
GND
Kátay Julius: 1299045308
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Kátay Margarete: 1299045952
OBV
Weiterführende Literatur

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