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Philipp Philipp true (Philip), Ludo (eig. Ludwik Marian; Pseud. Clive Bennet)
* 1901-07-011.7.1901 Podhajce/Galizien (Pidhajzi/UA), † 1969-12-3131.12.1969 London?. Komponist, Dirigent, Pianist. Vermutlich private Studien bei F. Schreker (Komposition), R. Nilius (Dirigieren) und E. Krenek, der ihm Nachhilfe in Harmonielehre erteilte. Ph. widmete sich zunächst der sog. ernsten Musik, wechselte jedoch bald in die U-Musik-Branche. Im Frühjahr 1923 Kapellmeister am Simpl, ab September dessen musikalischer Leiter. Ab September 1924 bekleidete er dieselbe Position in der Hölle. Ab Februar 1925 war Ph. an der Rolandbühne in der Praterstraße (Wien II) tätig und leitete dort u. a. die Revue Rund um den Mittelpunkt von F. Grünbaum. Ab September 1926 unterrichtete er privat Oper und Operette in Wien IV in der Wohnung von B. Lászky, der den Kabarettunterricht übernahm. Gleichzeitig musikalischer Leiter im neu eröffneten Kabarett Faun, dem Nachfolger des Pan. Seine erste Operette Die Liebeskutsche (UA 20.11.1927 Prag) hatte großen Erfolg und wurde innerhalb kurzer Zeit an verschiedenen Bühnen (Badener Stadttheater, Züricher Corso-Theater, Volksoper Wien, Grazer Stadttheater) gespielt. Im Oktober 1928 übernahm er das Orchester des neu eröffneten Park-Kinos in Hietzing (Wien XIII). 1930 reiste er als Chefkapellmeister mit einer italienischen Truppe durch Italien. Danach dirigierte er vorwiegend Operetten u. a. in Linz und Baden, war im Sommer 1931 mit einem Wiener Operettenensemble in Pressburg und tourte im April 1932 mit der Revue Im Schwarzen Rößl von K. Farkas durch die Tschechoslowakei. Im September 1932 übernahm er die musikalische Leitung des von Egon Dorn geleiteten Kabaretts Ringelspiel in der Lehár-Diele des Hotel Krantz (Neuer Markt, Wien I), legte die Funktion aber schon im November wieder zurück. Es folgten Stationen als Klavierbegleiter von Diseusen, weitere Dirigate, u. a. am Moulin Rouge, wo im Sommer 1934 auch seine Revue Was wäre wenn …? aufgeführt wurde. Am 10.2.1935 fand die UA seiner Operette Valentino, der Liebling des Broadway an der Volksoper Wien mit J. Heesters in der Titelrolle statt. Im Juni 1935 dirigierte er am Bürgertheater die Revue Alles fürs Herz von A. Kaps und ging dann im Herbst als Generalmusikdirektor des Stadtorchesters Göteborg nach Schweden. 1937–39 war er Kapellmeister in Warschau, arbeitete bis 1941 als musikalischer Leiter des Lemberger Miniaturtheaters und leitete danach das Orchester eines Ulanen-Regiments der polnischen Streikräfte. Ab 1947 lebte Ph. in Großbritannien (britische Staatsbürgerschaft 1952), wo er zweimal heiratete und in den 1950er Jahren u. a. ein Symphonieorchester leitete sowie als Dirigent in mehreren Filmproduktionen mitwirkte.
Werke
Operetten (Die Liebeskutsche [T: Wilhelm Frieser, K. G. Zwerenz und K. Breuer, UA 20.11.1927 Deutsches Theater Prag], Valentino, der Liebling des Broadway [T: Fritz Lunzer u. K. Breuer], UA 10.2.1935 Volksoper Wien); Revuen (Was wäre wenn…? [T: K. Farkas] 1934], gem. m. Werner Michel u. P. Wehle: Mädchen im Hotel [T: K. Farkas] 1934); Schlager (Midinette [T: K. Breuer], gem. m. Max Bittner-Waldmüller: In jedem Eckchen von Wien [T: K. Breuer]); Wienerlieder (Hört man von fern’ ein Wienerlied [T: A. Steinberg-Frank]); Chansons; Klaviermusik.
Literatur
F-A 1936; E. Krenek, Im Atem der Zeit 1999, 270f; Stieger II/3 (1978); Radio Wien 17.1.1930, 6; Neues Wr. Journal 19.12.1930, 11f, 24.11.1932, 8, 20.8.1935, 11; Neues Wr. Tagbl. 4.3.1928, 12, 30.6.1935, 9; Die Stunde 1.9.1932, 10, 8.2.1935, 4; NFP 5.10.1928, 7; https://sztetl.org.pl (8/2023); www.imdb.com (8/2023); https://sv.wikipedia.org (8/2023); https://encyklopediateatru.pl (8/2023); https://rateyourmusic.com (8/2023); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at); Mitt. Archiv MUniv. Wien (11/2022).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
9.11.2023
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Philipp (Philip), Ludo (eig. Ludwik Marian; Pseud. Clive Bennet)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 9.11.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e860c
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Radio Wien 3.3.1928, 6© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003e860c
GND
Philipp (Philip), Ludo (eig. Ludwik Marian; Pseud. Clive Bennet): 126623368
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