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Lehner, Lehner, true Walther Johann
* 1886-08-1313.8.1886 Rannersdorf bei Schwechat/NÖ, † 1952-05-099.5.1952 Hautzenbichl bei Kobenz/St. Lehrer, Musiker, Komponist. Sohn des Oberlehrers Johann L. (* 1.8.1847 Kleinhöflein/Ungarn [Bl], † 28.2.1929 Brunn am Gebirge/NÖ), der die Lehrerausbildung in Ödenburg absolviert hatte (Reifeprüfung 1865, Lehrbefähigungsprüfung 1879), ab 1865 für mindestens 15 Jahre in Göttlesbrunn/NÖ unterrichtete und 1880/82–1916 Oberlehrer in Rannersdorf war. W. L. besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Wiener Neustadt (Reifeprüfung 1905, Lehrbefähigungsprüfung 1907), wo er drei Jahre Cellounterricht bei J. Sukfüll an der Musikvereinsschule erhielt. 1905/06 war er Volksschullehrer in Schwechat und trat bereits in dieser Zeit als Pianist und Komponist in Erscheinung. 1906 wechselte er nach Wien und unterrichtete an verschiedenen Schulen, 1910–14 auch als (Aushilfs-)Musiklehrer. Daneben besuchte er die MSch. Kaiser, legte 1908 die Staatsprüfung für das Musik-Lehramt für die Fächer Klavier und Gesang ab, 1909 jene für Violine und 1910 auch jene für Orgel; Diplom der Kapellmeisterschule 1913. 1911/12 war L. zwei Semester lang Hörer von G. Adler, M. Dietz und R. Wallaschek an der Wiener Univ. 1914 Mitglied des Wiener Sängerbundes, 1915–18 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg als Leutnant im k. k. Schützenregiment Nr. 2 (1916–18 Frontdienst in Galizien und am Isonzo). 1917 heiratete L. die Lehrerin Maria Blumentritt, 1919 suchte er via Zeitungsannoncen Privatmusikschüler. 1921 nahm L. das Musikwissenschaftsstudium wieder auf und studierte zunächst als außerordentlicher, sowie ab 1925, nach Ablegung der Ergänzungsmatura für Realgymnasium (1925), als ordentlicher Hörer bei G. Adler, M. Dietz, W. Fischer, R. Lach, A. Orel und R. Haas; Dr. phil. 1927. Ab 1931 war er wirkendes Mitglied der DTÖ, seine geplante Edition von Singspielen des 18. Jh.s kam jedoch nicht zustande. 1930 wurde L. Musiklehrer an der Bundeserziehungsanstalt Breitensee (Wien XIII), wo er ein Symphonieorchester aufbaute, mit dem er auch regelmäßig im kleinen Saal des Musikvereins auftrat. Im April 1944 übersiedelte L. mit seinen Schülern (nunmehr Nationalpolitische Erziehungsanstalt) nach Seckau (wo er auch um 1947 lebte) und ein Jahr später nach Neubeuern am Inn/D. Von 27.8. bis 17.9.1945 war er noch als Pädagoge im Kinderlandverschickungs-Lager Bad Fusch/Sb tätig. Danach erfolgte jedoch rückwirkend mit 6.6.1945 seine Entlassung, L. war bereits seit 1.4.1932 illegales Mitglied der NSDAP und seit 8.6.1932 des Nationalsozialistischen Lehrerbundes gewesen. Mit 29.9.1947 pensioniert, unterrichtete L. ab 1948 Klavier, Orgel, Violoncello und Kontrabass an der Bezirksmusikschule Knittelfeld.
Ehrungen
Bronzene Tapferkeitsmedaille; Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse; Prof.-Titel 1928; Reg.rat 1937; Studienrat 1939.
Schriften
Franz Xaver Süssmayr als Opernkomponist, Diss. Wien 1927 (gekürzt gedruckt in StMw 8 [1931]).
Werke
Salon-Walzer 1906; Kirchenmusik; Bearbeitungen f. 3-stimmigen Knabenchor.
Literatur
Der Bezirksbote f. den politischen Bezirk Bruck an der Leitha 6.5.1906, 3; Der neue Bezirksbote f. den politischen Bezirk Bruck an der Leitha 24.6.1906, 3; Das Vaterland 17.8.1906, 3; Wr. Salonbl. 12.12.1908, 15; Neues Wr. Tagbl. 5.2.1911, 8, 8.3.1919, 20, 20.1.1938, 9; Niederösterr. Grenzbote 3.9.1916, 3; Wr. Ztg. 22.2.1931, 10; Neues Wr. Abendbl. 29.6.1914, 6, 5.7.1932, 5, 22.6.1935, 3, 12.10.1935, 5; Die Stunde 30.5.1937, 15; Völkischer Beobachter 14.11.1938, 8; Murtaler Ztg. 4.9.1948, 2; Taufbuch 1883–89 der Pfarre Schwechat/NÖ, fol. 287; Trauungsbuch 1914–19 der Pfarre Maria Hietzing (Wien XIII), fol. 95; Sterbebuch 1916–38 der Pfarre Brunn am Gebirge, fol. 163; www.demos.ac.at (1/2023); ÖStA (AdR, Gauakt W. L.; AdR, Personalakt UWFuK BMU PA Sign 3); eigene Recherchen (NÖ Lehrer-Schematismen 1880–83; NÖ Lehrer-Personalverzeichnisse 1900–13; Univ.archiv Wien).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
14.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Lehner, Walther Johann‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e2f23
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003e2f23
GND
Lehner, Walther Johann: 1300045299
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