Silbernes Verdienstkreuz mit der Krone 1890.
Die Neue Zeit 18.6.1864, 3, 23.7.1870, 3f, 5.4.1876, 5; Dt. Volksbl. f. Mähren 23.8.1873, 4; Mährisches Tagbl. 4.12.1880, 4, 27.2.1890, 5, 20.2.1892, 5, 19.4.1893, 4, 20.2.1904, 4; Ostdt. Rundschau 19.2.1904, 5; Taufbuch 1815–53 der Pfarre Mährisch Altstadt, fol. 27r; Trauungsbuch 1831–69 der Pfarre Müglitz, pag. 84; Sterbebuch 1799–1843 der Pfarre Mährisch Altstadt, fol. 102v; Sterbebuch 1899–1923 der Pfarre Ebreichsdorf, fol. 78.
Sein Bruder
Albin Alois: * 19.6.1831 Mährisch Altstadt, † 1.6.1868 Weidling/NÖ. Kirchenmusiker, Pädagoge, Komponist. Er dürfte Anfang der 1850er-Jahre nach Wien gekommen sein und war an der Akademie der Tonkunst Schüler von F. Krenn. Am 26.12.1853 konnte K. in der Mariahilfer Kirche (Wien VI), wo sein Lehrer Krenn zur damaligen Zeit Chorregent war, die UA seiner (ersten?) Messe dirigieren (Orgel: Ferd. Schubert); im Oktober des gleichen Jahres war bei F. X. Glöggl sein Opus 1 erschienen. Anfang 1855 wurde er, vermutlich in der Nachfolge von E. Sieber, Chordirektor an der Rossauer Pfarrkirche (Wien IX), wo ihm nach seinem Tod St. Lang im Amt nachfolgte. Ca. 1859/62 war er, wie auch St. Lang ca. 1865, Organist an der k. k. Irren(heil)anstalt (Wien IX). Im September 1855 eröffnete K. eine behördlich genehmigte private MSch., in der Gesang, Klavier und Violine unterrichtet wurden. 1865 besuchten ca. 60 Schülerinnen und Schüler diese Lehranstalt; zu seinen Schülern zählte auch Ch. F. Leschen. Aufführungen der MSch., die nach K.s frühem Tod von seiner Frau weitergeführt wurde, fanden auch im Bösendorfer-Saal statt. Spätestens ab 1862 war K. außerdem Prof. für Gesang an der Kommunal-Oberrealschule in der Rossau sowie bis 1866 und wieder ab 1867 Chormeister des Wiener MGV „Sirene“. Im Sommer 1866 befand er sich in (Bad) Ischl. K.s Kirchenmusik gelangte zu Lebzeiten vereinzelt auch an der Minoritenkirche (Wien I, Kontakt zu L. Eder) zur Aufführung. Einzelne Werke standen noch bis ins frühe 20. Jh. öfters am Programm mancher Kirchenchöre Wiens (z. B. St. Laurenz am Schottenfeld 1914). Ein Tantum ergo von ihm wurde noch 1913 in Böhmen und 1928 in Bad Aussee (Ausseerland) gesungen. Das Tantum ergo op. 25 widmete K. J. Hellmesberger d. Ä., insgesamt wurden 28 Opera gedruckt. Knapp vor seinem Tod soll ihm ein Engagement als Dirigent an der Hofoper in Aussicht gestellt worden sein.
Ehrenchormeister des Wiener MGV „Sirene“.
mindestens 7 Messen (Es-Dur? 1853, C-Dur 1854, D-Dur 1855, B-Dur 1856, As-Dur 1856, 1860, 1865); kleinere Kirchenmusik (Gradualien, Offertorien, Tantum ergo [op. 25 f. SATB, V. solo, 2 V., Va., Bassi, 2 Ob., 2 Hr., Pk.], Ave Maria [op. 4 f. Alt und Streicher 1857 bei Spina], Antiphonen f. Fronleichnam); ein- und mehrstimmige Lieder und Chöre mit Klavierbegleitung (Liederhain op. 20, Liederkranz f. die Jugend op. 12); Männerchöre (Heil Oesterreich, mein Vaterland! op. 24 [1867 bei Glöggl], Scherzchor Das Johanneswürmchen), Notturno f. V. und Kl. op. 1 (1853 bei Glöggl); Klavierstücke; Elementar-Gesang-Schule f. Gymnasien, Real-, Bürger-, und Volks-Schulen 2 1862.
Albins Frau
Sophia Antonia Anna Weybora (Weibora): * 25.9.1838 Wien, † 26.12.1905 Wien. Sängerin, Musikpädagogin. Sie sang bereits vor der Heirat am 19.5.1857 regelmäßig die Soloparts bei den von ihrem Mann geleiteten kirchenmusikalischen Aufführungen (1865/66 wirkte hier auch B. Schütz häufig mit). Nach dem frühen Tod ihres Mannes leitete sie die MSch. bis zu ihrem eigenen Ableben. An der MSch. wurde ca. 1889/90 Violine, Klavier, Chor- und Sologesang sowie Musiktheorie unterrichtet, spätestens 1895 kam zu diesen Fächern noch für einige Jahre Musikgeschichte hinzu. Auch ein Vorbereitungskurs für die Musik-Staatsprüfung wurde angeboten. Ca. 1905 unterrichtete Ferdinand Rauwolf Violine an der Schule, Hugo K. Gesang und S. K. Klavier.
Lit: R. Steblin in E. Melkus (Hg.), A. K. Tantum ergo op. 25 , 2019; R. Roček, Tonal gegen den Zeitgeist 2011, 69–72; J. Kaiser (Hg.), Lehrer-Schema 1860, 79; F. Huber, Lehrer-Schema 1863, XIV und 55; Neue Wr. Musik-Ztg. 12.1.1854, 10; Die Neue Zeit 14.9.1854, 4; Wr. Ztg. 19.1.1855, 162, 22.11.1863, 1510; Oesterr. Bll. f. Literatur und Kunst 5.12.1857, 392; Der Humorist 4.4.1855, 364; Bll. f. Musik, Theater und Kunst 27.7.1855, 204, 5.10.1855, 288, 7.12.1855, 356, 25.12.1855, 388, 11.1.1856, 16, 25.1.1856, 32, 8.2.1856, 48, 22.2.1856, 64, 15.8.1856, 264, 17.10.1856, 336, 21.11.1856, 375, 1.8.1865, 244, 17.4.1866, 123, 10.5.1867, 152, 14.5.1867, 156, 19.7.1867, 231, 9.6.1868, 188; Die Presse 12.4.1857, 3, 14.8.1861, 4, 28.4.1865, 9, 7.9.1865, 10, 15.11.1865, 9, 29.3.1866, 9, 11.4.1866, 10, 19.4.1867, 9, 11.3.1882, 11; Morgen-Post 2.8.1862, 3; Fremden-Bl. 26.5.1860, 3, 19.7.1863, 5, 15.4.1865, 3, 12.4.1866, 8, 19.6.1866, 5, 28.3.1867, 5, 27.7.1867, 5, 28.2.1868, 5; Neues Fremden-Bl. 27.7.1867, 4; Dt. Musik-Ztg. 3.7.1875, 8; NFP 9.5.1885, 5, 29.9.1897, 13, 10.10.1901, 186; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 14.11.1879, 164, 26.12.1887, 379, 15.9.1895, 239, 15.9.1896, 235; Die Lyra 1.11.1889, 3; Neues Wr. Journal 18.9.1898, 12, 1.10.1899, 19, 30.9.1900, 20, 13.6.1909, 14; Neues Wr. Tagbl. 26.9.1902, 8, 1.10.1903, 7, 18.4.1905, 8; Dt. Volksbl. 3.6.1905, 10f, 27.12.1905, 6; Prager Abendbl. 24.9.1913, 6; Wr. Allgemeine Ztg. 28.9.1904, 3, 28.11.1913, 3; Reichspost 10.4.1914, 8, 5.6.1915, Nachmittagsausg., 4, 22.9.1925, 9f; Steir. Alpenpost 25.5.1928, 3; Taufbuch 1815–53 der Pfarre Mährisch Altstadt, fol. 38r; Taufbuch 1834–44 der Pfarre St. Michael (Wien I), fol. 92; Trauungsbuch 1851–58 der Pfarre Rossau (Wien IX), fol. 221; Taufbuch 1858–59 der Alservorstadtpfarre (Wien VIII), fol. 309; Sterbebuch 1842–81 der Pfarre Weidling, fol. 93; Sterbebuch 1905–13 der Pfarre Rossau, fol. 42; eigene Recherchen (Online-Kataloge ÖNB/Musikslg.; WStLB; RISM; www.anno.onb.ac.at).
Vermutlich Edmunds Cousin
Alois Hugo: * 4.1.1844 Mährisch Altstadt, † 16.2.1914 Weidling?. Lehrer und Chormeister. Sohn des Lehrers Alois K. (* ca. 1805/06 [Ort?], † 28.2.1855 Mährisch Altstadt), der ein jüngerer Bruder von Damian K. gewesen sein dürfte. Hörte den Lehrerkurs zu St. Anna (Wien I) und legte 1861 die Reife- und 1880 die Lehrbefähigungsprüfung ab. Nachweisbare Dienstorte als Lehrer waren Tribuswinkel/NÖ (ca. 1862/63), (Bad) Deutsch-Altenburg/NÖ (zw. 1863/68), Pachfurth/NÖ (mind. 1868–83) und Lassee/NÖ, wo er 1883–1907 als Oberlehrer sowie Chormeister des dortigen Männergesangvereins wirkte.
F. Huber, Lehrer-Schema 1863, 75; E. Challupner, Chronik der Marktgemeinde Lassee [2000], 89; Wr. Ztg. 16.4.1881, 2, 21.4.1883, 1; Dt. Volksbl. 13.7.1906, Abend-Ausg., 3; Niederösterr. Grenzbote 22.2.1914, 4; Trauungsbuch 1784–1857 der Pfarre Mährisch Altstadt, pag. 355 [fol. 40r]; Sterbebuch 1843–70 der Pfarre Mährisch Altstadt, fol. 31v; Taufbuch 1815–53 der Pfarre Mährisch Altstadt, fol. 81r; Trauungsbuch 1851–98 der Pfarre Bad Deutsch-Altenburg, fol. 43; Taufbuch 1869–99 der Pfarre Pachfurth, fol. 2; eigene Recherchen (Personal-Standesausweise der niederösterr. Lehrerschaft 1900, 1904).
Edmunds Tochter
Julia (Julie) Sophie (verh. Ulbrich; Ulbrich-K.): * 30.5.1855 Müglitz, † 8.5.1927 Ebreichsdorf. Sängerin (Alt) und Gesangpädagogin. Sie dürfte ersten Unterricht vom Vater erhalten haben und trat im Alter von 18 Jahren als Sängerin bei Aufführungen des MGV Müglitz auf. 1873–77 studierte sie am Konservatorium der GdM Gesang (1875 mit einem Unterrichtsstipendium des Beamtenvereins) bei M. Marchesi; Nebenfächer: Klavier (Alexander Schwarz), Italienisch (Eugen Ducati), mündlicher Vortrag (Al. Strakosch), Harmonielehre (F. Krenn), Poetik (Josef Kaltenleitner), Mimik und Tanz (J. Price), Literaturgeschichte (Josef v. Weilen), Dramatische Darstellung (Leo Friedrich). 1876–78 ist ihre Mitwirkung bei Gesangvereinskonzerten u. a. in Müglitz und Olmütz nachweisbar. Ca. 1880–84 war J. K. Gesanglehrerin am Institut der Englischen Fräulein in Bregenz, wo sie auch bereits als Veranstalterin von Wohltätigkeitskonzerten auftrat. Danach war sie wieder in ihrer mährischen Heimat (1886 in Müglitz, 1889 Brünn als Gesang- und Klavierlehrerin). Am 20.11.1890 heiratete sie in ihrem Heimatort den Kaufmann bzw. Fabriksbesitzer (Tapetenhandel und -erzeugung) Oskar (Oscar) Eduard August Ulbrich (* 16.11.1847 Mittel-Langenbielau/Preußisch-Schlesien [Bielawa/PL], † 19.11.1905 Wien), der auch als Tenor in Erscheinung trat (1898 gemeinsamer Auftritt des Paars in Mährisch-Schönberg). Spätestens ab 1899 verbrachte sie die Sommer im Ausseerland, wo ihr Mann 1904 die Villa Miramonti in Obertressen bei Bad Aussee/St erwarb, die sie bis zuletzt besaß. Hier veranstaltete J. K. zahlreiche Wohltätigkeitskonzerte, v. a. während des Ersten Weltkriegs, bei denen u. a. sie (meist am Klavier) und ihre Schülerinnen und Schüler (Else Hölzlsauer und ihr Neffe Erwin K.) auftraten. Sie starb als „akadem.[ische] Gesangsmeisterin“. Auch ihre Schwester Albina (Albine) Maria (* 1.2.1857 Müglitz, † 31.3.1881 Müglitz) ist als Sängerin nachweisbar.
Die Neue Zeit 12.8.1873, 4, 4.1.1877, 4, 19.4.1877, 4, 21.4.1877, 8, 23.4.1877, 5, 25.4.1877, 4, 25TT.10.1877, 5, 30.11.1877, 5; Die Presse 19.9.1875, 4, 19.4.1878, 11; Mährisches Tagbl. 15.9.1883, 5, 4.6.1886, 5; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 9.6.1880, 126, 20.7.1889, 166; Feldkircher Ztg. 19.7.1884, 2; Die Lyra 15.11.1898, 10; Reichspost 29.12.1909, 5; Badener Zeitung 9.12.1914, 3; Oesterr. Volks-Ztg. 9.12.1914, 7; Steir. Alpenpost 26.3.1904, 5, 2.9.1911, 5, 9.8.1913, 5, 4.9.1915, 7, 11.3.1916, 7, 1.4.1916, 7, 26.8.1916, 5, 18.8.1917, 5, 13.5.1927, 3, 20.5.1927, 2; Taufbuch 1844–56 der Pfarre Müglitz, fol. 147; Taufbuch 1857–72 der Pfarre Müglitz, pag. 72; Trauungsbuch 1870–1918 der Pfarre Müglitz, fol. 60; Sterbebuch 1905–06 der Pfarre St. Rochus (Wien III), fol. 66; Sterbebuch 1867–1924 der Pfarre Müglitz, fol. 85; Sterbebuch 1924–38 der Pfarre Ebreichsdorf, fol. 20; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at; Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).
Albins Sohn
Hugo Anton Vincenz: * 19.4.1859 Wien, † 8.1.1939 Wien. Bibliothekar, Musikpädagoge, Chorleiter. Erhielt ersten Musikunterricht (Gesang bei Emil Sattler) an der MSch. des Vaters, um dessen musikalischen Nachlass er sich später nicht bemühte, und zumindest 1873 auch von Ignaz Ungar (Klavierschule Ungar). Eigenen Angaben zufolge studierte K. weiters bei C.? Evers, Josef? Weidner, und H. Grädener. Er absolvierte das Wiener Schottengymnasium (Wien I), studierte 1877–84 an der Univ. Wien klassische Philologie und wurde 1891 in Graz zum Dr. phil. promoviert. 1893 begann er seine Tätigkeit in der Wiener Stadtbibliothek als Skriptor, wo er in weiterer Folge für die musikhistorische Sammlung zuständig war (1897 Mitgestalter der Schubert-Ausstellung der Stadt Wien; Gestaltung des Schubert-Museums im Geburtshaus) und 1913 zum Kustos sowie 1920 zum Vizedirektor ernannt wurde; 1922 Versetzung in den Ruhestand. Daneben übernahm H. K., der in Klavier, Gesang und Musiktheorie die Staatsprüfung ablegte, 1906 die MSch. von seiner Mutter, an der er spätestens seit 1895 unterrichtet hatte. In der MSch. wurden jedenfalls noch bis 1909 Klavier, Gesang, Violine und Musiktheorie gelehrt, ab etwa 1909/12 verlagerte sich der Schwerpunkt jedoch zunehmend nur auf Gesang (und Klavier als Ergänzung). Das Ehepaar K. unterrichtete „Stimmbildung und Ausbildung für Konzert, Oper, Operette und Salons“. Noch bis 1934 inserierte H. K. seine Gesangausbildung für Konzert, Oper, Operette, Tonfilm und Rundfunk in Wiener Zeitungen. Zu seinen Schüler*innen zählten die Sopranistin Fritzi (Steiner-)Eckstein und der Bariton Oskar Dreßler sowie Mia David, Helene Hille, Otto Eckstein, Waldemar Eichler und Fritz Plankenauer. Daneben gehörte K. 1879–90 und ab 1907 dem Wiener Akademischen Gesangverein an, dem er 1907/08 auch als Chormeister zur Verfügung stand (neben Franz Pawlikowsky); 1899–1922 leitete er (in der Nachfolge von F. Habel) den Rossauer MGV. Ab 1901 war K. für mindestens 25 Jahre auch Mitglied des Wiener Männergesang-Vereins, ca. 1927 Leitungsmitglied des Gremiums der konzessionierten MSch.n Wiens.
Seine Schwester Flora Sofia Anna (* 12.9.1862 Wien, † 3.5.1943 Wien) heiratete 1888 den Beamten Alexander Rudolf Maux, H. K.s Trauzeugen, und war die Mutter von R. Maux. Eine weitere Schwester, Sophie (Sofia Josefa Susanna; * 25.2.1866 Wien, † 27.6.1944 Perchtoldsdorf/NÖ), heiratete 1889 ihren Cousin Edmund K. und war die Mutter von Erwin K.
Ehrenchormeister des Rossauer MGV 1916; Prof.-Titel 1930; Ehrenmitglied des Akademischen Gesangvereins Ghibellinen.
Gesch. und System des römischen Volkstribunates von seiner Entstehung bis zur politischen Gleichstellung der Stände, Diss. Graz 1891; Franz Schubert in Wr. Neujahrs-Almanach 1897; W. A. Mozart 1906; Ein Wr. Musikarchiv in Neues Wr. Tagbl. 11.5.1919, 18f; musikhistorische Beiträge (über A. Rubinstein, I. F. v. Mosel, W. A. Mozart, J. Haydn) in der Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 1894–96.
R. Roček, Tonal gegen den Zeitgeist 2011, 70f; R. Steblin in E. Melkus (Hg.), Albin K. Tantum ergo op. 25 , 2019; [Fs.] 100 Semester Akademischer Gesangverein in Wien 1858–1908 , 1908, 175 und 226; Adametz 1943; Die Debatte 17.7.1867, 3; Neues Fremden-Bl. 10.4.1873, [9]; Grazer Tagbl. 10.4.1892, 5; Die Presse 28.7.1893, 10; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 15.9.1895, 239; Neues Wr. Tagbl. 20.12.1896, 39, 22.8.1907, 5, 9.12.1907, 9, 1.10.1909, 5, 4.4.1913, 16, 24.9.1925, 10, 13.5.1927, 8, 30.6.1944, 5; Die Lyra 1.2.1897, 1, 1.11.1900, 36f, 1.1.1904, 11; Neues Wr. Journal 14.9.1899, 4, 25.6.1916, 16, 28.1.1917, 13; Dt. Volksbl. 3.6.1905, 10f, 22.10.1906, 6, 4.10.1909, 6, 22.9.1912, 10, 22.4.1913, Mittag-Ausg., 3, 24.2.1922, 4; Wr. Ztg. 29.5.1909, 10, 1.11.1921, 4, 30.12.1926, 4, 30.11.1930, 1; Die Zeit 22.5.1914, 5, 4.11.1914, 5, 27.9.1918, 5; Illustrirtes Wr. Extrabl. 3.10.1914, 9; Wr. Kommunal-Kalender 52 (1914), 798; Wr. Allgemeine Ztg. 9.6.1916, 2; Reichspost 29.6.1916, 12, 25.7.1920, 9, 14.9.1917, 8, 9.12.1930, 4; Amtsbl. der Stadt Wien 24.7.1920, 1862, 29.7.1922, 822; Neues Montagbl. 3.1.1921, 4; NFP 27.9.1923, 9, 21.10.1934, 33; Das kleine Volksbl. 11.1.1939, 10; Taufbuch der Alservorstadtpfarre (Wien VIII), 1858–59, fol. 309, 1864–66, fol. 205; Taufbuch 1861–63 der Pfarre Rossau, fol. 145; Trauungsbuch 1885–90 der Pfarre Rossau, fol. 192; Trauungsbuch 1908–10 der Pfarre Rossau, fol. 131; Sterbebuch 1936–45 der Pfarre Perchtoldsdorf, Index K; Archiv Univ. Graz (Doktoratsakten Phil. Fakultät, DA 366; Rigorosen- und Promotionsprotokoll Phil. Fakultät); eigene Recherchen.
Hugos Frau
Adrienne (geb. Bardon; K.-Bardon): * 2.3.1886 Pressburg (Bratislava), † 5.5.1930 Wien. Konzertsängerin (Alt). Sie heiratete H. K. am 18.4.1909 in der Rossauer Kirche und trat ab 1913 als Sängerin auf. Ca. 1914–17 sang sie auch Lieder von R. Maux. Begleitet wurde sie häufig von ihrem Mann, der vermutlich ihr Lehrer war (1923 im Schubertsaal des Wiener Konzerthauses). An der K.-MSch. unterrichtete sie Klavier sowie Gesang und war zuletzt auch Mitinhaberin und -leiterin.
H. K., Konzertsängerin A. K.-Bardon 1930; F. Planer (Hg.), Das Jb. der Wr. Ges. 1929, 383; Die Zeit 17.4.1909, 6; Reichspost 17.5.1914, 39, 24.3.1927, 10, 7.5.1930, 5, 14.5.1930, 4; Neues Wr. Tagbl. 18.5.1922, 8, 7.5.1930, 8; Trauungsbuch 1908–10 der Pfarre Rossau, fol. 131; Sterbebuch 1929–38 der Pfarre Rossau, fol. 21; konzerthaus.at/datenbanksuche (3/2023).
Edmunds Enkel
Erwin Edmund Albin Maria: * 9.2.1893 Ebreichsdorf, † 7.5.1965 Mödling/NÖ. Sänger (Bariton), Musikpädagoge und Komponist. Sohn des Juristen Edmund Vincenz K. (* 11.9.1861 Müglitz, begr. 28.3.1952 Perchtoldsdorf), der nach Praktikantenjahren in Ebreichsdorf (1885–98) und Wien (1899) als Notar in Marchegg/NÖ (1899–1904) sowie Liesing (heute Wien XXIII, 1904–37) tätig war und auch als Violoncellist in Erscheinung trat. E. K.s Taufpate war sein Onkel H. K., der auch ein Trauzeuge seiner Eltern gewesen war. Er studierte 1912/13 ein Semester Jus an der Univ. Wien und hörte hier Harmonielehre und Kontrapunkt bei H. Grädener. Details zur weiteren Ausbildung bleiben offen, jedenfalls war er ca. 1914–17 Schüler seiner Tante Julia K.-Ulbrich, bei einem von ihr veranstalteten Konzert trat er 1911 bereits als Komponist in Erscheinung. Ab 1914/15 war er v. a. als Sänger tätig, in den Kriegsjahren Auftritte in Wohltätigkeitskonzerten seiner Tante im Ausseerland und in Liesing. Als Bratschist (langjähriges Mitglied im Akademischen Orchesterverein) spielte er im Streichquartett mit seinen Schwestern Hilda Sofie Albina Maria (* 16.8.1894 Ebreichsdorf, † nach 1932 [Ort?]; verh. 1932 mit dem Apotheker Fritz Groetschel) und Erna (Ernestine) Maria Sophie (* 19.8.1900 Marchegg, † 20.7.1987 Wien; später als Musiklehrerin tätig, verh. seit 19.12.1931 mit dem Ingenieur Josef Fritsch) sowie dem Vater. Spätestens ab Herbst 1917 diente K. in der k. u. k. Armee. Am 27.12.1919 heiratete er („Bankbeamter“) die Beamtentochter Friederika Emilie (gen. Trude) Jelinek (* 7.5.1898 Wien, † 7.11.1990 Wien), bei der zwei Mitglieder des Hauses Habsburg als Trauzeugen fungierten; die Ehe wurde 1948 geschieden. Für die Jahre nach 1917 fehlen alle Nachrichten, das Paar lebte in Perchtoldsdorf, greifbar wird er erst wieder am Ende seiner Ausbildung an der Opernschule des Neuen Wiener Konservatoriums 1925. 1926/27 sind Liederabende in Wien belegt (u. a. im Musikverein), an denen auch sein Cousin R. Maux mitwirkte. 1927 ist er als Gesangpädagoge und Konzertsänger in Wien V nachweisbar, für die Jahre 1928–32 schweigen die Quellen wieder weitgehend (1931 bereits „Bankbeamter a. D.“). 1933 wohnte er in Perchtoldsdorf und inserierte seine Dienste als Heldenbariton und Pädagoge in Wien und Umgebung (staatlich geprüfter Gesangpädagoge, Mitglied der Österreichischen Musiklehrerschaft); in den 1930er-Jahren Auftritte in Perchtoldsdorf, im Wiener Musikverein (1934), im Konzerthaus (1934, 1936), in den Sofiensälen (1934, Veranstaltung der Vaterländischen Front) und an St. Augustin (1933). 1936 spielte er eine kleine Rolle in dem Film Wer zuletzt küßt… und ein Jahr später in Der Mann, von dem man spricht. Mit Jänner 1938 übernahm E. K. die MSch. K. von seinem Onkel H. K., die er im September 1938 in Wien VI neu eröffnete (Unterricht in Gesang, Violine, Viola, Violoncello, Klavier, Blockflöte, Laute, Ziehharmonika, Theorie) und die zumindest noch bis 1943 bestand. Er setzte sich für das Werk von Th. Streicher ein und hatte Ende Juni 1938 auch einen Opernauftritt in Così fan tutte an der Opernbühne der Wiener Urania. K. war Mitglied der NSDAP, trat 1938 aus der röm.-kath. Kirche aus und leistete spätestens ab Anfang 1943 Wehrmachtsdienst. Nach dem Krieg ist er 1946/47 in Wien greifbar, 1948 sang er eigene Lieder in Eichgraben/NÖ, 1949 in Mödling, wo er ab 1954 lebte.
Serenade f. Streichquartett? 1911, Konzertwalzer Alpenklänge 1912, Lieder (Wanderfrieden bei der Agnes in Sievering, Wiegenlied, Der Morgen op. 6 [1935, Haslinger], Erster Versuch 1946, Tangolied Der Leuchtturm von Messina 1954 [Robitschek], Glück op. 16 [1932, Deutschösterr. Autorenverband], Baum im Frühjahr op. 20 (1946), Der Waldsee op. 21 (1946), Das Wissen um den Herbst op. 22 (1946), Und wüßten’s die Blumen op. 23 [1959, Eigenverlag], Die erste Primel op. 24 [1948, Thalia-Verlag], Mittag op. 61 [1950], Echo).
W. Szmolyan in Mödling. Landwirtschaft, Kultur u. Wirtschaft , hg. v. d. Stadtgemeinde Mödling 1975; Wr. Ztg. 24.7.1885, Amtsbl., 148, 23.7.1898, Amtsbl., 111, 11.5.1899, Amtsbl., 610, 30.9.1899, Amtsbl., 419, 15.1.1904, Amtsbl., 54, 15.4.1917, 6; Hans Jörgel aus Gumpoldskirchen 15.5.1911, 7; Die Zeit 17.1.1912, 7; Neues Wr. Tagbl. 9.2.1914, 12, 11.6.1925, 10, 4.5.1926, 12, 6.3.1927, 20, 15.4.1934, 14, 26.4.1934, 10, 20.11.1934, 8, 20.9.1936, 17, 27.2.1937, 8, 17.10.1937, 45, 28.6.1938, 11, 2.7.1938, 11, 9.10.1938, 49, 23.10.1938, 52, 30.10.1938, 49; Oesterr. Volks-Ztg. 9.12.1914, 7; Badener Zeitung 9.12.1914, 3; Fremden-Bl. 5.4.1916, 13; Mödlinger Ztg. 16.4.1916, 5; Steir. Alpenpost 2.9.1916, 6, 15.9.1933, 2; Wr. Salonbl. 10.1.1920, 3 und 6; Der Tag 28.6.1925, 12, 25.9.1927, 14; Freie Apotheker-Stimmen 25.11.1932, 11; Neues Wr. Abendbl. 10.6.1933, 5; Ostbahn-Bote 31.12.1933, 10, 28.1.1934, 12, 18.2.1934, 11, 23.6.1935, 3, 11.8.1935, 3, 22.12.1935, 4, 19.1.1936, 4, 26.4.1936, 4, 15.11.1936, 4; Mein Film 10.4.1936, [15f]; Verordnungsbl. des Stadtschulrates f. Wien 15.1.1938, 8; Völkischer Beobachter 30.5.1938, 10, 25.12.1938, 13; NFP 11.9.1938, 35; Das Kleine Volksbl. 10.2.1943, 5; St. Pöltner Ztg. 22.1.1948, 5; Badener Ztg. 5.3.1949, 4; Weltpresse 6.11.1946, 14; Welt am Abend 4.11.1947, 3; Taufbuch 1857–72 der Pfarre Müglitz, pag. 47; Trauungsbuch 1885–90 der Pfarre Rossau, fol. 262; Taufbuch 1858–98 der Pfarre Ebreichsdorf, fol. 244, 257; Taufbuch 1899–1912 der Pfarre Marchegg, fol. 38; Taufbuch 1898 der Pfarre Altlerchenfeld, fol. 46; Trauungsbuch 1919–22 der Dompfarre St. Stephan (Wien I), fol. 129; Trauungsbuch 1931–34 der Dompfarre St. Stephan, fol. 97; www.demos.ac.at (3/2023); konzerthaus.at/datenbanksuche (3/2023); Mitt. Standesamt Mödling; Mitt. Marktgemeinde Perchtoldsdorf; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at, Lehmann-Adressbücher).