Eisenberg 1893; Kosel 1902; Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); Th. Antonicek in StMw 29 (1978); K. Loose-Einfalt, Melancholie – Natur – Musik 2017, 18; Neues Wr. Tagbl. 4.4.1893, 4; Österr. Touristen-Ztg. 8 (1893), 101; Taufbuch der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube (Wien VI) 1824–27, fol. 62; Trauungsbuch der Pfarre Maria Treu (Wien VIII) 1849–53, fol. 44; Taufbuch der Pfarre St. Ulrich (Wien VII) 1823–26, fol. 203; https://bmlo.de/k1928 (12/2023); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM in Wien; www.anno.onb.ac.at).
Seine Söhne
Wilhelm (II): * 27.3.1851 Wien, † 2.10.1909 Wien. Hornist, Komponist, Arrangeur. Erhielt Hornunterricht von seinem Vater, studierte 1861–75 (mit Unterbrechungen) Komposition (bei F. O. Dessoff), Gesang und Klavier am Konservatorium der GdM. 1868–99 war er als 3. Hornist Mitglied des Hofopernorchesters und der Wiener Philharmoniker (Nachfolger: K. Romagnoli), war ab 1868 auch Hornist im Kärntnertortheater. 1872 wurde er Archivar des Tonkünstler Unterstützungsvereins „Musik“ und ging 1876 als Mitglied des Horn-Quartetts (zusammengesetzt aus Mitgliedern des Hofoperntheaters und des Wiener Männergesang-Vereins) auf eine Konzertreise, die ihn in die Steiermark, nach Kärnten, Krain, Triest und Venedig führte. Zumindest 1882/83 unterrichtete Gesang und Klavier am Grey-Theater. War 1888–99 Chor-Korrepetitor bzw. Leiter der Chor-Elevenschule des Hofoperntheaters und gehörte 1891–99 dem Komitee der Wiener Philharmoniker an. War langjähriges Mitglied des Wiener Schubertbundes (1899–1909) sowie des Gesangvereins österreichischer Eisenbahnbeamten in Wien; zumindest 1901/02 in der Nachfolge K. Lehners auch Chormeister der Ottakringer Liedertafel. K. soll auch Gesangs- und Kompositionslehrer am Konservatorium der GdM gewesen sein, was sich anhand der Lehrerverzeichnisse jedoch nicht nachvollziehen lässt. Seine Werke wurden u. a. in den Wiener und Budapester philharmonischen Konzerten sowie durch den Wiener Männergesang-Verein (ur-)aufgeführt. Bei seiner Einsegnung am Grab ehrte ihn der Wiener Schubertbund unter der Leitung von A. G. Kirchl mit einem Trauerchor.
2. Kompositionspreis des Konservatoriums der GdM 1870; 1. Preis beim Preisausschreiben des Speyergau-Sängerbundes 1903; 1. Preis beim Preisausschreiben von Vorbachs Musikmappe in Berlin 1906.
Opern (u. a. Braut von Ariccia, Rosamunde 1883); Orchesterwerke (u. a. Charakterstücke); Solowerke f. V., Vc. oder Hr. mit Klavierbegleitung (Nocturne, Fantasie); Männerchöre (u. a. Frühlingsnacht im Süden, Serenade, Chor der Spielleute, Liebestraum); Lieder (u. a. Spanisches Ständchen, Schwanengesang, Waldeinsamkeit, Unerfüllt).
Artikel f. d. Österr. Touristen-Ztg.
Stieger IV/1 (1982); Eisenberg 1893; Kosel 1902; F. Jansa (Hg.), Dt. Tonkünstler in Wort u. Bild 21911; Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); W. Beetz, Das Wr. Opernhaus 1869 bis 1945, 1949; Neues Wr. Tagbl. 5.10.1909, 9; Die Presse 9.10.1872, 15; Reichspost 26.11.1902, 10; Fremden-Bl. 16.7.1876, 12; NFP 26.5.1894, 8; Taufbuch der Pfarre St. Ulrich (Wien VII) 1851/52, fol. 49; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM in Wien; WStLA [TBP 1909]; www.anno.onb.ac.at).
Rudolf: * 8.12.1861 Wien, † 9.7.1941 Sopron/H. Schriftsteller, Komponist. Studierte 1874–81 Klavier, Kontrabass und Orgel am Konservatorium der GdM. Kunstreisen führten ihn nach Deutschland, die Niederlande, England und Russland. Ab 1885 war er Kontrabassist an der Königlich-Ungarischen Oper in Budapest.
u. a. Touristen-Brevier 1894?; Bergbauern und Stadtleut’ 1901; Des Walzerkönigs Liebestraum 1929; Musiker-Humor 1916.
Tänze (u. a. Venus-Gavotte 1882, Am Ostseestrande 1885, Am Schwabenberg 1887, Theresienstädter-Casino 1887, Hänsel und Grethel 1896); Klavier- und Orchesterwerke; ungarische Volkslieder; Klaviertranskriptionen von Opern.
O. Krücken/I. Parlogi (Hg.), Das geistige Ungarn 1918; F. Brümmer, Lex. der dt. Dichter u. Prosaisten vom Beginn des 19. Jh.s bis zur Gegenwart, Bd. 4, 1913; Ödenburger Ztg. 10.7.1941, 2; Taufbuch der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V) 1861, fol. 218; https://hofmeister.rhul.ac.uk (12/2023); eigene Recherchen (Dt. Bühnenjb.er).
Wilhelms (I) Neffe
Georg Wilhelm Theodor: * 8.10.1855 Lauterberg (Bad Lauterberg im Harz/D), † 18.9.1939 Wien. Violinist, Pädagoge. Sohn des Karl K. und der Charlotte, geb. Wiecker. Studierte 1871–73 Violine bei J. Hellmesberger am Konservatorium der GdM; war Primgeiger in verschiedenen Orchestern in Wien, Berlin, Warschau und St. Petersburg/RUS. 1889–1938 Inhaber einer renommierten Privat-MSch. für Violine, Klavier und Gesang in Wien VII (Burggasse 36; Schüler u. a. G. Macho). Seit dem 26.9.1887 verheiratet mit Katharina Gruber (* 21.11.1862 Bad Gastein/Sb, † 1.1.1912 Wien).
Silbernes Verdienstzeichen 1935.
Etüden f. Violine; Werke f. Violinenquartett; Bearbeitungen.
Kosel 1902; Eisenberg 1893; Dt. Volksbl. 4.3.1889, 3; Verordnungsbl. des Stadtschulrates f. Wien 15.12.1938, 13; Illustrierte Kronen-Ztg. 9.12.1926, 12; Neues Wr. Tagbl. 18.9.1935, 7; Trauungsbuch der Pfarre Maria Treu 1885–88, fol. 138; Taufbuch der Pfarre Bad Gastein 1855–1901, fol. 43; Sterbebuch der Pfarre St. Ulrich (Wien VII) 1911–12, [1912], fol. 1.
Theodors Sohn
Johannes Walther (Walter): * 12.2.1891 Wien, † 15.1.1986 Wien. Cellist. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt; er dürfte jedoch bereits ab 1908 Cellist an der Wiener Volksoper gewesen sein. 1911–46 jedenfalls war er Orchestermitglied der Wiener Hofoper (bzw. Wiener Staatsoper) und der Wiener Philharmoniker (Nachfolge von F. Schmidt), wo er 1925 als Solocellist auf Rudolf Hindemith (1900–74) folgte. 1913–21 Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle; dürfte nach 1946 wieder in der Volksoper mitgewirkt haben. 1918 gründete W. K. ein eigenes Streichquartett (mit Georg Kienzl [1. V.], Leopold Föderl [2. V.] und Karl Freith [Va.]). 1924 musizierte er im Schwarz-Kleinecke-Quartett der Wiener Staatsoper sowie vorübergehend im Fitzner-Quartett. Unterrichtete zumindest 1933–38 an der Wiener MAkad. Sein Bruder Robert Wilhelm (* 8.12.1888 Wien, † 12.2.1974 Wien) wirkte des Öfteren als Klavierbegleiter an seiner Seite.
Widmungsträger (gem. m. seiner Frau) von R. Stöhrs Sonate a-Moll f. Vc. und Kl. op. 49, 1916.
Wer ist wer in Österr. 1951; Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); Th. Antonicek in StMw 29 (1978); Taufbuch der Pfarre Maria Treu 1891, fol. 20; Taufbuch der Pfarre Maria Treu 1888, fol. 103.
Walthers Frau
Risa (eig. Theresia Karoline Ottilia; geb. Labuske): * 23.5.1886 Wien, † 15.5.1965 Wien. Pianistin, Musikpädagogin. Tochter eines Bildhauers. Absolvierte 1906 den Musikstaatsprüfungskurs für Lehramt am Lutwak-Patonay-Institut in Wien und studierte 1906–10 am Konservatorium der GdM (Klavier bei F. Zottmann, Violine, Lehrerbildungskurs); währenddessen sowie danach erteilte sie Privatunterricht in Klavier und Musiktheorie. Ab 1914 war sie Inhaberin einer eigenen MSch. in Wien IV (Wiedner Hauptstraße 50), in der u. a. auch Wa. K. (den sie ca. 1916 heiratete) Violoncello unterrichtete. Ab 1915 traten sie regelmäßig im Duo oder Ensemble (z. B. mit Wa. K.s Streichquartett) bei Konzertabenden auf.
Widmungsträgerin (gem. m. ihrem Mann) von R. Stöhrs Sonate a-Moll f. Vc. und Kl. op. 49, 1916.
Wr. Montags-Post 1.1.1906, [4]; NFP 2.10.1910, 16; Taufbuch der Pfarre St. Elisabeth (Wien IV) 1885/86, [1886], fol. 49; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM, www.anno.onb.ac.at).